Klar, dass bei diesem Thema die Reaktion der Opposition nicht lange auf sich warten ließ. Die Linke wirft der Landesregierung vor, auf dem Rücken von Kindern sparen zu wollen. Mit dem Vorwurf ist man schnell zur Hand, wenn man liest, dass die Regierung Förderprogramme zusammenstreichen möchte, die bisher vor allem Schulen unterstützt haben. Zum Beispiel bei der Digitalisierung. Doch auch Finanzministerin Wolf spricht einen entscheidenden Punkt an: Wirkungslose Ausgaben könne sich Thüringen nicht mehr leisten. Auch nicht aus Fördertöpfen. Allerdings bleibt die Frage, wer bewertet, ob Geld wirkungslos ausgegeben wird? Der Bund der Steuerzahler legt der Politik Jahr für Jahr ein dickes Buch vor, in dem er sinnlose, also wahrscheinlich auch wirkungslose Ausgaben anprangert. Das hält die Politik bislang aber nicht davon ab, ständig neue Fälle für dieses Buch zu produzieren. Wirkung ist außerdem eine Frage der Perspektive. Die Schule, die gerade erst neue Tablets bekommen hat, wird auf absehbare Zeit keine entsprechenden Fördermittel mehr benötigen. Die Schule, die digital hinterherhinkt, wird dagegen laut aufschreien, wenn dieser Fördertopf gestrichen wird. Es zeigt sich wieder: Geld ausgeben ist leicht, Geld sparen dagegen ist richtig schwer. jolf.schneider@insuedthueringen.de
Sparzwänge Wer entscheidet, ob Geld wirkt?
Jolf Schneider 17.06.2025 - 13:52 Uhr