Da ist es wieder: das Klischee von den älteren Bürgern, die digital nicht auf der Höhe der Zeit sind. Dabei ist es für viele Senioren längst normal, den Social-Media-Kanälen ihrer Enkel zu folgen und sich per Messenger auszutauschen. Schöne Fotos, lustige Videos. Man will ja schließlich teilhaben. Eine digital abgehängte Generation sieht anders aus. Doch eine Umfrage des Bürgerbeauftragten zur Digitalisierung der Verwaltung deckt bei älteren Menschen große Vorbehalte auf. Dabei bietet eine digitale Verwaltung auch – oder vor allem – ihnen große Vorteile. Im Idealfall bedeutet digitale Verwaltung nämlich, dass Bürger das Haus gar nicht mehr verlassen müssen. Die Ummeldung des Wohnsitzes, der neue Ausweis, all das erledigt sich künftig vom PC, Notebook oder Smartphone aus. Im Idealfall. Wer nicht mehr mobil ist oder kein eigenes Auto hat, der muss nicht auf einen Bus oder die Kinder warten, die einem zum Amt fahren. Trotzdem mahnt der Bürgerbeauftragte zu Recht, dass digitale Verwaltung so einfach und verständlich wie möglich sein muss. Diese Forderung würden die meisten Bürger aber auch für die analoge Verwaltung unterschreiben. Wenn das gelingt, dass digitale Verwaltung einfach und bürgernah wird, dann ist sie ein Gewinn. Für alle. Seite 2