Natürlich sollten Politiker Vorbilder sein. Das gilt erst recht für Minister oder gar Ministerpräsidenten. Von ihnen wird ein untadeliges Verhalten erwartet. Auch bei Dienstwagen wäre es natürlich schön, wenn Politiker Vorbilder wären und ihre Dienstfahrten in möglichst umweltfreundlichen Autos erledigen würden. Die Deutsche Umwelthilfe allerdings hat – wieder einmal – festgestellt, dass in den Fuhrparks der deutschen Ministerien noch etliche Dreckschleudern unterwegs sind. Das ist zu kritisieren. Es ist aber auch ein Spiegel der Gesellschaft. Viele, die aktuelle gerne auf ein Elektroauto umsteigen würden, stehen vor dem Problem, dass diese nicht lieferbar sind. Dass die Hersteller sich zudem beim Preis nicht festlegen wollen. Doch würde sich ein Minister vorbildlich verhalten, wenn er ein Auto bestellen würde, dessen Preis er noch nicht einmal kennt? Wohl kaum. Hinzu kommt das Problem der Reichweite. In Berlin oder Hamburg ist es sicher kein Problem, mit einer Akkuladung die Termine des Tages abzufahren, doch in Thüringen kann das zur Herausforderung werden. Die Auswertung der Umwelthilfe zeigt daher vor allem eins: Es gibt noch Raum für Verbesserung in den Politiker-Fuhrparks. Doch zum Skandal taugt das Thema nun wirklich nicht.
Kommentar Von Dreckschleudern und Vorbildern
Jolf Schneider 11.07.2023 - 17:08 Uhr