Kommentar Visionen oder Todesstoß für Suhl

Zur einmaligen Chance der Sanierung des Schießsportzentrums im Zuge der deutschen Olympiabewerbung.

Elbphilharmonie und olympische Ringe: Hamburg will die Olympische Sommerspiele, und die Schießsportwettkämpfe sollen in Suhl ausgetragen werden. Foto: Imago/Hanno Bode

Olympische Wettbewerbe in Suhl? Was fast wie ein Märchen klingt, ist durchaus realistisch. Die international erprobte Schießsportanlage in der Waffenstadt, leider kaum wahrgenommen von der Öffentlichkeit, rückt unsere Südthüringer Region urplötzlich mit der deutschen Olympiabewerbung ins Rampenlicht. Die Auserwählung Suhls als olympische Außenstelle Hamburgs zeigt dabei wiederholt, dass sich hierzulande Schätze verbergen, die weit größere Wertschätzung verdienen. Und: Wer WM kann, siehe Oberhof 2023 mit Biathlon und Rennrodeln im Doppelpack, kann auch Olympia.

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Im Zuge einer WM-Bewerbung Suhls für 2030 und der damit verbundenen Sanierung der Anlage kommen die Olympia-Interessen aus dem hohen Norden wie gerufen. Seit über fünf Jahren wird über eine zweite WM in Suhl nach 1986 debattiert, noch länger streitet man im Hintergrund über ein tragfähiges Betreiberkonzept für die große, in die Jahre gekommene Sportstätte.

Die neue Landesregierung hat sich klar zum Schießsportzentrum und zu einer WM in Suhl bekannt. Nun gilt es, den WM- und Olympia-Zug mit klugen Visionen zeitnah aufs Gleis zu setzen. Die Einbindung des Bundes bei der Finanzierung des Großprojektes könnte angesichts der Olympia-Pläne noch umfassender gelingen. Glückt dies nicht, wäre dies der Todesstoß für das Suhler Schießsportzentrum.