Wenn ein Unternehmen keine Aufträge mehr hat, sich wirtschaftlich nicht mehr rechnet, dann muss es schließen. Das klingt einfach. Doch was, wenn die Gründe für die Schließung nicht wirtschaftlicher Natur sind? Im Handwerk dürften sie oft ganz woanders zu suchen sein. Das macht die Nachricht so dramatisch, dass elf Prozent der Südthüringer Handwerks-Unternehmer laut einer Umfrage die Schließung planen. Weil sie selbst in die Jahre gekommen sind und sich zur Ruhe setzen wollen. Weil sie keinen Nachfolger finden. Weil sie nicht mehr davon überzeugt sind, dass Handwerk noch attraktiv ist. Weil junge Handwerksmeister den Schritt in die Selbstständigkeit scheuen. Vor allem aus Angst davor, von einer überfrachtenden Bürokratie erstickt zu werden. So weit darf es nicht kommen. Mag sein, dass unter den Unternehmen, die schließen wollen, das eine oder andere ist, das ein Feld beackert, das sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt. Doch schlimmstenfalls macht ein Installateur dicht, dessen Arbeitskraft und Kompetenz in den kommenden Jahren dringend gebraucht würde, um all die Wärmepumpen zu installieren, die die Wärmewende bringen sollen. Die Politik ist gefordert. Sie muss potenziellen Unternehmern quasi den roten Teppich ausrollen.