Ist es nicht schlimm, dass wir in einer Welt leben, in der ein weißer Transporter dafür sorgt, dass ein Junge aus Angst die Flucht ergreift? Ja, das ist es. Ganz ohne Zweifel. Der weiße Transporter hat sich in der heutigen Zeit gewissermaßen zu einem Sinnbild für Kindesbelästigung gar -entführung entwickelt. Ehrlicherweise verwundert mich das nicht – in einer Welt, in der gefühlt nur noch schlimme Dinge passieren. Und im Ergebnis immer mehr Menschen dazu neigen, allem und jedem mit Misstrauen zu begegnen, den Wahrheitsgehalt jeder Äußerung in Frage zu stellen, hinter allem etwas Böses und Manipulatives zu vermuten. Doch ist es eben auch eine Welt, in der die modernen Kommunikationsmöglichkeiten und die sozialen Medien genau daran ihren Anteil haben. Oder vielmehr die Menschen, die dort ungefiltert und ungeprüft im Nullkommanichts ihre Meinung kundtun und Meldungen verbreiten. Das Seltsame: Während hinter vielen Nachrichten gleich eine Verschwörung vermutet wird und von Fake News die Rede ist – meistens genau dann, wenn sie nicht zum eignen Denken passen –, werden andere Dinge – vor allem wenn’s emotional wird – nicht ansatzweise hinterfragt, sondern einfach als wahr angenommen und blitzartig weiterverbreitet. So wie im Fall des weißen Transporters in Lichte.
Kommentar Social Media verstärkt die Transporter-Panikmache
Madlen Pfeifer 19.02.2025 - 18:00 Uhr