Hausbesitzer kennen das: Da lässt man es mal zwei, drei Jahre schleifen mit den Arbeiten am Eigenheim, schon bekommt man die Rechnung präsentiert. Die Kosten, die dann plötzlich für Reparaturen anlaufen, sind deutlich höher. Nicht anders ist es bei der Infrastruktur im Land. Bei Brücken, Straßen und Bahnstrecken steht Deutschland derzeit nicht sehr gut da. Weil der Hausherr, also die Politik, die Infrastruktur über Jahre und Jahrzehnte auf Verschleiß gefahren hat. Das Ziel, die Staatsschulden in Zaum zu halten, kommt den Steuerzahler nun richtig teuer zu stehen. Über Generationen. Thüringen ist daher gut beraten, in den kommenden Jahren viel Geld in die Sanierung seiner Talsperren und den Hochwasserschutz zu investieren. Werden die Arbeiten jetzt nicht angegangen, dann wird es in wenigen Jahren noch teurer. Und im schlimmsten Fall erfüllen Hochwasserrückhaltebecken wie der Ratscher bei Schleusingen dann ihre Funktion nicht mehr. Doch nicht nur aus diesem Grund ist das Geld gut angelegt. Der Ratscher, die Talsperre Schönbrunn oder auch Erletor sind echte Landmarken im Thüringer Wald. Sie ziehen Einheimische wie Touristen an. Auch wenn man in den Talsperren nicht baden darf, haben sie einen hohen Freizeitwert. Den gilt es zu erhalten.