Es klingt hart, was Christian Karagiannidis da sagt. Doch der bundesweit bekannte Intensivmediziner hat wohl recht, wenn er sagt, dass wir Deutschen zu oft zum Arzt gehen. Vor allem zu oft wegen unnötiger Dinge. Es wurde uns aber auch über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte anerzogen. „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt“, heißt es schon in der Werbung für jedes Medikament. Und genau das machen die Menschen. Weil ihnen häufig auch medizinisches Grundwissen fehlt, das früher selbstverständlich war. Etwa bei der Behandlung einer Erkältung. Doch es liegt nicht nur an den Patienten. Viele von ihnen gehen auch aus purer Verzweiflung in die Notaufnahme, weil sie keinen Arzt mehr finden, der sie aufnehmen oder gar behandeln möchte. Und ganz so einfach ist eben doch nicht, dass Arztbesuche unnötig wären. Das Beispiel Jo Biden in den USA zeigt, was passieren kann, wenn man die Krebsfrüherkennung schleifen lässt. Es wird also Zeit, dass sich etwas ändert im deutschen Gesundheitswesen. Mehr medizinische Bildung für die Versicherten ist nötig, mehr Führung durch das Gesundheitswesen, damit die knapper werdenden personellen Ressourcen optimal genutzt werden. Und damit das System insgesamt auch in Zukunft bezahlbar bleibt. Seite 3
Kommentar Fragen Sie doch Ihren Arzt
Jolf Schneider 21.05.2025 - 16:49 Uhr