Ein Projekt wie gerufen für Lehrlinge
Damals gab es den Beruf des Baufacharbeiters, der viele Handwerksberufe wie Zimmermann, Betonbauer, Putzer und Maurer vereint. Damals waren Zimmermänner rar, ebenso Holz. Daher war es eine gute Gelegenheit, die Fertigkeiten eines Zimmermanns hier im Museum bei der Umsetzung der Schmiede zu erlernen. DDR und Plattenbau machten es sonst kaum möglich. Die Translozierung der Schmiede bot eine gute Begründung, Lehrlinge ins Museum zu senden – zu Ausbildungszwecken. Ein gelernter Zimmermann, der damals bereits in Rente war, stand beratend zur Seite und leitete die Lehrlinge an. Museumsmitarbeiter und Handwerker fingen an, Balken zu kennzeichnen und aus anderen Schuppen und Scheunen zu generieren, da einige Balken der Schmiede nicht mehr verwendet werden konnten. Frank Hofmann selbst war weniger vor Ort dabei, hat aber gelegentlich nach dem Stand der Dinge geschaut. Er berichtet vom Richtfest und Richtspruch, welche in der DDR fast ausgestorben waren. Den Richtspruch zur Schmiede übernahm ein Zimmermann, der bereits in Rente war. Eigentlich sollte der Richtspruch der Zensur unterliegend abgeändert werden. Der Zimmermann allerdings beharrte darauf, ihn so zu halten, wie er ihn geschrieben hatte. Zum Richtfest am 25. Juni 1981 erschien günstiger Weise keine „Prominenz“ aus der Kreis- oder Bezirksleitung, sodass der Richtspruch gehalten werden konnte, wie es der Zimmermann vorgesehen hatte. Damals war Dr. phil. Eberhard Köhler Museumsdirektor. Der spätere Direktor Siegmar Banz hatte die Umsetzung der Schmiede damals scheinbar betreut.