Außenminister Johann Wadephul (CDU) versicherte bei einer Konferenz in Berlin, durch den Regierungswechsel habe sich nichts an den deutschen Klimazielen geändert. Auf dem Weg dorthin setzte man allerdings stärker auf Wettbewerbsfähigkeit und Innovation statt auf Regulierung.
Was passiert, wenn man sich nicht einigen kann?
Auf diese Frage geben EU-Diplomaten keine wirkliche Antwort. Fest steht aber, dass die EU ohne Einigung auf ein 2035er Ziel riskiert, mit leeren Händen zur Weltklimakonferenz zu reisen.
Wäre das denn ein Problem?
Ohne starkes Signal der EU wird es noch unwahrscheinlicher als ohnehin schon, dass die Weltgemeinschaft sich in Brasilien auf einen entschlosseneren Kampf gegen die Klimakrise einigt. Die Erde steuert den Vereinten Nationen zufolge mit der aktuellen weltweiten Klimapolitik bis zum Ende des Jahrhunderts auf 2,8 Grad Erwärmung gegenüber der vorindustriellen Zeit zu. Sehr wahrscheinlich werde das international vereinbarte 1,5-Grad-Ziel schon innerhalb des nächsten Jahrzehnts überschritten, teilte das UN-Umweltprogramm (UNEP) mit Sitz in Nairobi mit. Das würde nicht nur sehr viel häufigere und heftigere Extremwetterereignisse bedeuten, sondern auch, dass viele Weltregionen unbewohnbar werden könnten.
Geht man davon aus, dass die Staaten alles umsetzen, was sie sich in ihren nationalen Klimaschutzplänen vorgenommen haben, wäre der Berechnung zufolge bis Ende des Jahrhunderts mit 2,3 bis 2,5 Grad Erwärmung zu rechnen. Im vergangenen Jahr lag diese Prognose noch bei 2,6 bis 2,8 Grad. Allerdings seien für 0,1 Grad der Verbesserung methodische Änderungen verantwortlich, so die UNEP. Der Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen werde mit 0,1 Grad negativ ins Gewicht fallen.