Während das Wasser knapper wird, steigt der Pegel des Mittelmeers. So gelangt Salzwasser durch Bewässerungskanäle, Flussarme und Grundwasserspeicher ins Landesinnere. An Ackerböden bilden sich salzige Krusten - ein Problem, von dem bis zu 40 Prozent der Böden betroffen sind. Gemüse färbt sich gelb und braun, Weizen wächst langsamer oder stirbt ab. Den Anbau von Reis, der besonders viel Wasser erfordert, hat die Regierung in den meisten Teilen des Landes bereits vor Jahren verboten.
Türkei - Ägäis stundenweise ohne Wasser
In der Türkei sind die Sonnenblumenbauern ein Beispiel dafür, wie Extreme die Landwirtschaft beeinflussen. In Videos in sozialen Medien klagen sie verzweifelt über ihre gestressten Blumen unter sengender Hitze. Seit fast vier Monaten habe es in Thrakien, wo etwa 40 Prozent des Sonnenblumenöls entstehen, zu wenig geregnet, sagt Ekrem Saylan, Leiter der örtlichen Landwirtschaftskammer, der dpa. Die Ernten dürften im Vergleich zum Vorjahr um 50 bis 60 Prozent zurückgehen - bei geringerem Ölgehalt und geringerer Qualität. Die Bauern versuchen, sich anzupassen.
Auch die bei Urlaubern beliebte Ägäis ist stark von Trockenheit betroffen. Wegen sinkender Pegelstände an den Staudämmen stellen die Millionenmetropole Izmir oder der Urlaubsort Bodrum das Trinkwasser zurzeit stundenweise ab. Im Juli und August müssen in den Touristenregionen noch deutlich mehr Menschen mit Trinkwasser versorgt werden. Trotz der Appelle, Wasser zu sparen, gibt es wenig konkrete Maßnahmen. Der Juli war in der Türkei laut Wetterdienst der heißeste seit 55 Jahren. Landesweit hat es zudem in dem Monat 39 Prozent weniger geregnet als normalerweise zu der Jahreszeit.