Ein neuer trauriger und besorgniserregender Rekord, den keiner braucht: Südosteuropa hat einer vorläufigen Bilanz des EU-Klimawandeldienstes Copernicus zufolge den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt.
Vor allem in Südosteuropa standen die Menschen von Juni bis August deutlich länger unter Hitzestress als üblicherweise. Das Mittelmeer erreichte mit fast 29 Grad Celsius einen Rekordwert.
Ein neuer trauriger und besorgniserregender Rekord, den keiner braucht: Südosteuropa hat einer vorläufigen Bilanz des EU-Klimawandeldienstes Copernicus zufolge den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt.
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Um einen Klimawandel mit katastrophalen Folgen abzuwenden, hatte die Weltgemeinschaft 2015 im Pariser Klimaabkommen vereinbart, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Laut einer aktuellen Prognose der UN bewegt sich die Erde angesichts weiter steigender Treibhausgas-Emissionen derzeit aber auf eine gefährliche Erwärmung um 2,5 bis 2,9 Grad - oder sogar noch mehr - bis zum Jahr 2100 zu.
Klimafolgen
Das Ausmaß und die Richtung der Klimaveränderungen unterscheidet sich je nach Region. Dadurch sind auch die Auswirkungen sehr unterschiedlich. Insgesamt werden sich die schon heute spürbaren Folgen des Klimawandels weiter verstärken.
Starkregen
Die Niederschläge werden vielerorts häufiger und heftiger. Allerdings mit großen regionalen Unterschieden: In West- und Ostafrika fallen mehr Regen pro Quadratmeter und Jahr. In Südasien erhöht sich die Niederschlagsmenge – vor allem in Form von Starkregen. Weniger Regen wird es hingegen im Südwesten Nordamerikas und im Mittelmeerraum, in Australien und im Amazonas geben.
Extremniederschläge
„Höhere Temperaturen führen auch zu mehr Extremniederschlägen, weil warme Luft mehr Wasserdampf aufnehmen und dann abregnen kann.“ Die Folge: Überschwemmungen wie 2023 etwa in Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina. Laut einer Studie im Fachjournal „Climate and Atmospheric Science“ ist die Zahl der Niederschlagsrekorde stark gestiegen. Im Durchschnitt könne einer von vier rekordhohen Tagesniederschlägen auf den Klimawandel zurückgeführt werden.
Hitzestress-Tage
Bei 1,5+ Grad globaler Erwärmung tritt der Mix aus Luftfeuchtigkeit und Hitze häufiger auf und die für Menschen noch erträgliche Grenze wird deutlich überschreiten. In Mitteleuropa werden die Sommer heißer, feuchter und schwüler. Die Sonneneinstrahlung wird intensiver und länger – vor allem im Mittelmeerraum, in Nordeuropa, im Osten Nordamerikas, in weiten Teilen Afrikas sowie in der Arktis.
Dürre
„Höhere Temperaturen führen zu verstärkter Dürre, weil aufgrund der stärkeren Verdunstung die Böden und Vegetation schneller austrocknen, wenn es nicht viel regnet“, sagt der Klimaforscher Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Doch nicht nur Dürre ist eine Folge der Hitze.
Hagel
Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach ist Hagel ist ein „häufiger Begleiter sommerlicher Starkgewitter“. Je größer die Hagelkörner sind, desto größer ist auch der angerichtete Sachschäden sowie die Schäden in der Landwirtschaft.
Hitzekuppeln
Als Hitzekuppel (auf Englisch „Heat dome“) oder Hitzeglocke wird ein Hochdruckgebiet bezeichnet, das heiße Luft wie ein Deckel in einer Region festhält. Der Hochdruck verhindert eine Bildung von Wolken, wodurch Sonnenstrahlen ungehindert den Erdboden aufwärmen können. Der Druck lässt zugleich Luftmassen absinken, was die Luft aufwärmt und die Hitze weiter verstärkt. Für die Menschen in den betroffenen Gebieten kann sich das anfühlen wie in einem Ofen. Eine Hitzekuppel kann eine Region Tage oder sogar Wochen im Griff haben.