Das mengenmäßig relevanteste Treibhausgas in Bayern mit einem Anteil von 81,4 Prozent ist Kohlendioxid (CO2), welches vor allem im Verkehr sowie bei der Wärme- und Stromproduktion freigesetzt wird. Zu den wichtigsten weiteren Treibhausgasen zählen Methan (11,5 Prozent), Lachgas (5,3 Prozent) und sogenannte synthetisch hergestellte fluorierte Gase (1,8 Prozent). Der größte Teil des freigesetzten Methans stammt - ebenso wie das Lachgas - aus der Landwirtschaft.
Pro Kopf Emissionen unter Bundesschnitt
Der Freistaat liegt bei den Treibhausgas-Emissionen je Einwohner - auch dank seiner hohen Bevölkerungsdichte - deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 8,9 Tonnen.
Der emissionsstärkste Sektor in Bayern ist mit weitem Abstand der Verkehr. Verkehr emittierte 2022 rund 25 Millionen Tonnen und weist mit einer Änderungsrate von minus 5,1 Prozent die im Sektorenvergleich geringste Reduzierung an Treibhausgasemissionen seit 1990 auf. Auf Rang zwei der emissionsstärksten Sektoren liegt der Gebäudebereich. Hier wurden laut Bericht 2022 etwa 20,2 Prozent weniger THG freigesetzt als 1990.
Darauf folgt die Industrie, die eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 25,0 Prozent und einen Wert von 17 Millionen Tonnen für 2022 aufweist. Die Emissionen der Sektoren Landwirtschaft und Energiewirtschaft sanken ebenfalls deutlich: 2022 wurden in der Landwirtschaft etwa 15 Millionen (minus 22,9 Prozent im Vergleich zu 1990) und in der Energiewirtschaft 12 Millionen Tonnen (minus 29,8 Prozent) emittiert.
Klimaschutzprogramm enthält 110 Einzelmaßnahmen
Erstmals bewertet der Klimabericht die Treibhausgasminderungen durch das Klimaschutzprogramm ab: Diese belaufen sich auf über 733.000 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2022. Es konnten aber nicht für alle Maßnahmen Daten zu Emissionsminderungen erhoben werden. Das bayerische Klimaschutzprogramm enthält 110 Einzelmaßnahmen in den fünf Aktionsfeldern erneuerbare Energien und Stromversorgung, natürliche CO2-Speicherung (Wald, Moore, Wasser), Klimabauen und Klimaarchitektur, smarte und nachhaltige Mobilität sowie CleanTech, Klimaforschung und Green IT.