Kleintierzuchtverein Sünna 70+2: Jetzt wird gefeiert

Lutz Rommel
Gruppenfoto bei einer Ausstellung im Bürgerhaus in Sünna. Foto: Verein

Der Kleintierzuchtverein Sünna kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Jetzt feiert er sein 70-jähriges Bestehen. Allerdings liegt das Jubiläum schon zwei Jahre zurück.

 
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Coronabedingt musste die geplante Festsitzung verschoben werden. Nun wird alles nachgeholt, was lange Zeit warten musste. Auch Landrat Reinhard Krebs (CDU) hat sein Kommen zur festlichen Zusammenkunft schon signalisiert.

Namen wie Günter Tiepolt, Helmut Dittmar, Kurt Fischer, Fritz Wolf oder Thomas Wingold prägten den Verein über all die Jahre.

Im Jahr 1950 wurde der Kleintierzuchtverein Sünna gegründet, wobei die Gesichtspunkte von damals und heute doch sehr weit auseinanderliegen dürften. Ging es einst um die existenziellen Bedürfnisse der Menschen, so steht doch heutzutage die Schönheit von „Meister Lampe“ oder des Federviehs im Vordergrund. Aus den Reihen der Gründungsmitglieder wurde Erich Meiss der erste Vorsitzende. Doch aller Anfang war schwer, und viele Züchter zog es zum Verein in Vacha. Erst als eine Reihe neuer Züchter dem Sünnaer Verein beitrat und es die Vachaer „Legionäre“ nach Sünna zurückzog, blühte der Verein Ende der 1950er Jahre endlich richtig auf. Die Mitgliederzahlen schnellten enorm empor. Heinrich Pforr übernahm den Vereinsvorsitz. Nach Pforrs „Republikflucht“ führte Heinrich Möller die Geschicke im Verein. Die Ermittlung eines jährlichen Vereinsmeisters wurde beschlossen, was bis heute Bestand hat. 1964 folgte Günter Tiepolt auf Heinrich Möller als Vorsitzender. Er führte für zehn Jahre den Verein, mit Ausnahme einer kurzen Weile, in welcher Helmut Stein das Sagen hatte. In diese Ära fallen erste Tischbewertungen, Lokal- wie Gruppenschauen. Damals gängige Kollektionen an Enten, Gänsen und großen Hühnerrassen sind bis heute bei vergleichbaren Schauen allerdings fast gänzlich verschwunden. Fritz Wolf führte von 1974 bis 1990 den Verein.

Den Versuch, ein eigenes Vereinsheim zu errichten, mussten die Sünnaer Züchter aufgeben. Hohe Kosten sowie eine äußerst schlechte Materialversorgung machten dem Projekt bald den Garaus. Dafür feierte Heinrich Möller in Leipzig als DDR-Sieger mit „Dresdner weiß“ den bis dato größten Ausstellungserfolg des Vereins.

Mit der politischen Wende und dem Abtritt von Fritz Wolf als Vorsitzender schlitterte der Verein für kurze Zeit ins komplette Aus. Für die Neugründung 1991 machten sich besonders Günter Tiepolt und seine Ehefrau Ilse stark. Von der einst hohen Mitgliederzahl blieben zwar nur neun Zuchtfreunde, doch das neue Fundament war gelegt, auch wenn schwierige Zeiten vor der Tür standen. Aus dem geplanten kommissarischen Vorsitz von Günter Tiepolt wurden 14 Jahre als Vereinsvorsitzender, wobei sich der Kleintierzuchtverein Sünna langsam, aber beständig zu alter Stärke mauserte. Vor allem der baldige Anstieg der Mitgliederzahlen wirkte sich positiv auf das Vereinsleben aus. So feierte man im Jahr 2000 das 50-jährige Bestehen und räumte bei vielfältigen Ausstellungen einen Preis nach dem anderen ab. Deutschlandweit schafften es einige Züchter sogar bis in die Spitzenklasse. Der heutige Vereinsvorsitzende Thomas Wingold kam genau wie Kurt Fischer zu deutschen Meisterehren. Letzterer schaffte es zudem als Europameister und Champion zu kontinentalen Lorbeeren, was ihm auch Thomas Herzog und Gerd Pfaff nachmachen konnten. Erik Wingold wurde zum Jugendeuropameister gekürt und zeigt, dass auch der Nachwuchs schon bestens gerüstet ist.

Mittlerweile gehört der Sünnaer Verein zu den Aushängeschildern im Kreis und hat gerade auf der Ausstellungsebene enorm viel geleistet. Weit über die Kreis- und Landesgrenzen hinaus hat man sich einen bleibenden Namen auf der Kleintierzüchter-Ebene gemacht hat.

Jubiläumsfest am Samstag

Am Samstag, 28. Mai, wird ab 18 Uhr im Sünnaer Bürgerhaus das 70-jährige Jubiläum nun endlich nachgefeiert. Und bei der anstehenden Ausstellung am 13./14. August an gleicher Stelle werden Züchter aus der ganzen Region wieder in lockerer Runde fachsimpeln können.

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