Kleintettau Damit die Hospizarbeit weitergehen kann

Heike Schülein
Die Firma Heinz-Glas spendete dem Hospizverein Kronach 2500 Euro. Das Bild zeigt (von links) Thomas Eidloth, Murat Agac, Christine Witton, Birgit Mildenberger, Christian Kaufmann, Peter Witton und Carletta Heinz. Foto: Heike Schülein

Heinz-Glas unterstützt den Kronacher Verein mit einer Spende von 2500 Euro. Bei der Übergabe zeigte man sich einmal mehr von dessen Wirken beeindruckt.

 
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Der Hospizverein Kronach begleitet Schwerkranke, Sterbende und trauernde Angehörige. Die Arbeit erfolgt ehrenamtlich und für die Hilfesuchenden kostenlos, obwohl der Hospizverein erhebliche Aufwendungen zu bewältigen hat. Hierfür ist man auf Spenden sowie Fördergelder angewiesen. Umso mehr freuten sich die Verantwortlichen nunmehr über die großzügige Spende von 2500 Euro von der Firma Heinz-Glas. Interessiert erkundigten sich die Geschäftsführerin Carletta Heinz, Prokurist Murat Agac sowie Nachhaltigkeitsmanager Thomas Eidloth bei der offiziellen Übergabe im Glas-Café in Kleintettau nach den Intentionen sowie Aufgabengebieten des Hospizvereins.

„Die Menschen sollen wissen, dass niemand mehr alleine sterben muss, sondern dass jemand für sie in der letzten Phase des Lebens da ist“, so Vorsitzender Peter Witton, der die Spende im Beisein seiner Ehefrau Christine Witton, Hospizkoordinator Christian Kaufmann sowie Hospizbegleiterin Birgit Mildenberger entgegennahm. Laut dem Vorsitzenden sei das Thema Tod beziehungsweise Sterben bei der Vereinsgründung im Jahre 1994 noch ein Tabuthema gewesen. Erklärtes Ziel sei es auch, zu verdeutlichen, dass der Tod zum Leben dazugehöre. Grundgedanke des Hospizes ist eine ehrenamtliche Tätigkeit. Es kommt vom Lateinischen „hospicium“ und bedeutet die geistliche und unterstützende Aufnahme, die mittelalterliche Mönche Reisenden boten. Zum ambulanten Betreuungsteam des Hospizvereins gehören ausgebildete Hospizbegleiter und Palliativ-Fachkräfte. Jeder kann die Hilfe in Anspruch nehmen, unabhängig von Konfession, Status oder Herkunft.

Aufgrund der sehr guten Vereinsentwicklung mit aktuell 218 Mitgliedern verfügt man nunmehr mit Annette Hümmer und Christian Kaufmann über zwei Hospizkoordinatoren, die sich eine Ganztagesstelle teilen. Ansonsten wäre die Arbeit nicht mehr zu bewältigen. Für die Entlohnung müsse – so Peter Witton – der Verein erst einmal in Vorleistung gehen. Erst nach Ablauf des Jahres erfolge anhand eines Schlüssels, basierend auf der Anzahl der Hospizbegleiter und abgeschlossenen Begleitungen, die Abrechnung. Daher benötige man immer einen finanziellen Puffer. Hinzu kommen laufende Aufwendungen wie Miete und Energiekosten oder auch zusätzlich für die neunmonatige Ausbildung ehrenamtlicher Hospizbegleiter.

Christian Kaufmann gab einen Einblick in seine Tätigkeit als Hospizkoordinator, die eine Art Schnittstelle zwischen Vorstand und Ehrenamt darstelle. Höchstes Gut des Vereins seien die Hospizbegleiter. Dankenswerterweise finden sich immer wieder Ehrenamtliche für diese wichtige Aufgabe. Auch in diesem Jahr habe man wieder einen Kurs mit sechs sehr engagierten Teilnehmerinnen im Alter zwischen 33 und 70 Jahren abschließen können, die teilweise auch schon in die Begleitung gehen beziehungsweise gingen. Solche Begleitungen erfolgen im gesamten Landkreis. Für Kinder gibt es eine eigene Trauergruppe. Auch das Projekt „Hospiz geht in die Schule“ für die dritte und vierte Klasse der Grundschule soll im November wieder anlaufen.

Ein großes Anliegen ist Heinz-Glas das Thema Nachhaltigkeit, das sich – so Thomas Eidloth – durch alle Generationen in der Firmengeschichte ziehe. Eine wichtige Säule sei hier die soziale Komponente, sei man doch der festen Überzeugung, dass von allen der Region zugutekommenden Initiativen sowohl die Gesellschaft als auch die Unternehmen selbst wieder profitierten. Die durch nachhaltiges Handeln generierte Spendensumme lasse man alljährlich zu gleichen Teilen wohltätigen Zwecken in den Landkreisen zukommen, in denen man Standorte unterhalte – sprich Kronach und Sonneberg, heuer insgesamt 5000 Euro. Weitere 2500 Euro gingen dann auch an den Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst Sonneberg der Volkssolidarität Regionalverband Südthüringen. Entgegengenommen wurde diese Spende vom Vorstandsvorsitzenden Thomas Thömmes, vom Mitarbeiter der Geschäftsleitung Matthias Kunze und der Koordinatorin Gabriele Schülein.

Heinz zeigte sich beeindruckt vom segensreichen Hilfs- und Beratungsangebot des Hospizvereins. Für den Spendenzweck habe man sich entschieden, um damit diese so wichtige Arbeit zu unterstützen. Zugleich solle die Finanzspritze ein Zeichen der Wertschätzung darstellen.

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