Kirmes&Kirche 365. Kirchengeburtstag zur Kirmes

Annett Recknagel

Die Kirche in Steinbach-Hallenberg wurde vor 365 Jahren geweiht – im Kirmesgottesdienst am Sonntag wurde an dieses Ereignis erinnert.

 
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Steinbach-Hallenberg - Steinbach-Hallenberg. Es war ein historischer Moment: Die Steinbach-Hallenberger Kirche ist so alt wie das Jahr Tage hat. 365 Jahre. Ganz klar, dass das gefeiert werden musste.

Zunächst mit einem besonderen Gottesdienst, in dem der Schlachtruf „3, 6, 9 – Döö Körmes“ freilich ebenso wenig fehlte wie die Anwesenheit der Ploatzkötz, wie immer dargestellt von Sigmar Kläbe. In den Kirchenbänken saßen auch die Umzugsteilnehmer – 22 Pärchen in schmucken Gewändern. Ins Auge fielen zudem die zahlreichen Trachten. Und ein Lied in Mundart gehörte genauso dazu. Toni Morbitzer unterhielt mit der Trompete, die beiden Pfarrer warfen sich gekonnt die Bälle zu – oder besser die Jojos. Na gut, ganz so war es dann doch nicht. Die bunten Rädchen gab es erst am Ende des Gottesdienstes. Sie sollten ein Symbol für das Auf und Ab sein. Eben so wie im Leben. Da geht es erfahrungsgemäß auch nicht nur die Karriereleiter hoch. Natürlich freue es einen, wenn man beim Computerspiel das nächste Level erreicht habe oder das Konto einen Aufwärtstrend zeige. Doch es gibt auch Tage, an denen sich all das umkehrt und man schnell wieder auf den harten Boden der Wahrheit landet. „Ist das auch in der Stadtkirche so?“, hinterfragte Pfarrer Fromke. Vorsichtshalber war er unten geblieben und schaute hinauf zur Kanzel, in der seine Kollegin stand – über ihr die auf dem Kanzeldeckel zu sehenden Tugenden. Noch weiter oben angesiedelt die Orgel und das göttliche Auge. „Egal, ob oben oder unten – die Ziel liegt immer in einer Ermutigung, unser Leben unter der Güte Gottes zu leben“, formulierte es Pfarrerin Borchert. Und so verließen die Gottesdienstbesucher die Kirche, mit der Einladung, dort öfter vorbei zu schauen und das beglückende Gefühl von Gottes Schutz und Segen mit ins Leben hinaus zu nehmen. Der Posaunenchor spielte auf dem Kirchenvorplatz, darunter Adolf Holland-Cunz, der seit 70 Jahren dabei ist und im Gottesdienst gesondert geehrt worden war. Danach setzte sich dann der Kirmesumzug in Bewegung. Kirmespärchen und Trachten folgten die Nachwuchsfußballer der Hallenburgstadt. Wie immer hatte der Fußballverein in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung das Volksfest organisiert – natürlich unter Einhaltung der geltenden Hygienevorgaben.

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