Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach Zu wenige Stimmen für den Kandidaten

Gespannt verfolgten die Synodalen die Bekanntgabe des Ergebnisses der Superintendent-Wahl Foto: /Julia Otto

Die Wahl eines neuen Superintendenten für den evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach ist gescheitert. Der einzige Kandidat bekam nicht genügend Stimmen.

 
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Dermbach - Die Sondersynode des Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach mit Superintendenten-Wahl war zumindest in letzterem Punkt nicht erfolgreich: Pfarrer Lars Reinhardt, der keinen Gegenkandidaten hatte, konnte am Freitagabend in Dermbach in beiden Wahlgängen nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit der Synodalen erlangen.

Zu Beginn der Synodaltagung hatte Regionalbischof Tobias Schüfer die Andacht gehalten, im Anschluss stellte sich Pfarrer Lars Reinhardt, der aus Waltershausen-Ohrdruf kommt, mit einem ausführlichen Vortrag zu einem ihm gestellten Thema der Wahlsynode vor und legte seine Vorstellungen für die zukünftige Arbeit im Kirchenkreis dar. Danach beantwortete er die Fragen der Synodalen.

24 Ja-Stimmen der Synode, die mit 35 Stimmberechtigten besetzt – und somit beschlussfähig war – hätte Lars Reinhardt auf sich vereinen müssen. Diese erforderliche Mehrheit wurde in beiden Wahldurchgängen nicht erreicht, teilte der Kirchenkreis mit. Das Besetzungsverfahren für das nach der Pensionierung von Ulrich Lieberknecht (Bad Salzungen) schon geraume Zeit amtierend von Alfred Spekker (Frankenheim) wahrgenommene Amt konnte somit nicht erfolgreich abgeschlossen werden.

Hans-Martin Gerhardt (Vacha), Präses der Synode und Heike Straube (Kaltennordheim), Mitglied des Präsidiums, dankten dem Kandidaten für seine Bewerbung und sein Engagement und verabschiedeten ihn mit einem Blumenstrauß. Lars Reinhardt wünschte der Synode, dass bei der nächsten Wahl der richtige Kandidat gefunden werden könne.

Wie geht es nun weiter? Die Leitung des Kirchenkreises wird in Zusammenwirken mit dem Landeskirchenamt über die Wiederaufnahme des Besetzungsverfahrens beraten, heißt es. Dafür ist die Arbeit des Nominierungs-Ausschusses maßgeblich, der für die Auswahl von Kandidaten für das Superintendenten-Amt zuständig ist. Im Ausschuss gibt es zwei neue Gesichter. Die ehrenamtliche Christina Quiatkowski (Dermbach) und Pfarrerin Franziska Freiberg (Dorndorf) wurden durch die Synode einstimmig als Ersatz für ausgeschiedene Mitglieder in den Nominierungs-Ausschuss gewählt.

Im Anschluss an die Wahl wurde die Synode mit wichtigen Beschlussfassungen fortgesetzt.

Handlungsbedarf erläuterte der amtierende Superintendent Alfred Spekker im Bezug auf die Personalsituation im Kirchenkreis. Innerhalb der Dienstbereiche und Pfarrämter kommt es demnach – größtenteils altersbedingt – zu Stellenveränderungen. „Wir haben zunehmend Bewerber, die nicht den Einstellungsvoraussetzungen entsprechen. Uns fehlt ein zweites Gleis, auf dem mehr Leute einsteigen können“, so Alfred Spekker. Darum soll es zur Unterstützung der 61 Gemeinden des Kirchenkreises zukünftig neue Formen der Anstellung im Kirchenkreis geben, beispielsweise durch Helfer im kirchenmusikalischen Dienst beziehungsweise Verkündigungsdienst.

Mit großer Mehrheit wurde der Beschlussvorschlag des Kreiskirchenrates für die Errichtung einer Stelle im kirchenmusikalisch-missionarischen Bereich und für zwei Stellen für zusätzliche Mitarbeit im Verkündigungsdienst im Kirchenkreis mit jeweils 75 Prozent Stellenumfang – vorerst auf fünf Jahre befristet – bewilligt.

Als weiterer Punkt auf der Tagesordnung stand der Beschluss zur Verlängerung der im Sommer freiwerdenden Schulpfarrstelle. Diese hat derzeit Nicole Moritz (Fischbach) inne. Um die Chancen für die Neubesetzung zu erhöhen, beschloss die Synode, dass die Stelle bis zum 31. Juli 2028 Bestandteil des Stellenplans des Kirchenkreises ist.

Mit einem Segenswort schloss Präses Hans-Martin Gerhardt (Vacha) die Synode, die in der Schlosshalle in Dermbach unter den geltenden Bedingungen durchgeführt werden konnte.

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