Kirchenkonzert In Biberschlag erklang die Orgel, die dritte

Wolfgang Swietek
Torsten Sterzik übergab der Kirchgemeinde Biberschlag ein Bild von der ersten Orgel in ihrer Kirche, die der Erbauer der Schwalbennestorgel Nikolaus Seeber vor mehr als 300 Jahren für die Kirche in Biberschlag gebaut hatte. Foto:  

In der Kirche von Biberschlag gestalteten Kirchenmusikdirektor Torsten Sterzik (Orgel) und die Sängerin Julia Lucas ein eindrucksvolles Programm zur Erinnerung an eine Orgel, die es nicht mehr gibt. Aber ein Bild gibt es. Und dieses kam nun nach Biberschlag.

 
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Biberschlag - Wenn der Name Nikolaus Seeber fällt, denken wohl die meistern an dessen berühmteste – weil bekannteste – Orgel, die er für die Kirche in Bedheim gebaut hat: die Schwalbennestorgel. Diese hatte er vor genau 300 Jahren gebaut. Doch bereits ein Jahr zuvor schuf der damals noch weniger bekannte Orgelbauer ein Instrument für die Kirche in Biberschlag. Daran erinnerte Kirchenmusikdirektor Torsten Sterzik bei einem Konzert in dieser Kirche. Auch wenn diese Orgel schon lange nicht mehr existiert, brachte er sie der Kirchgemeinde von Biberschlag auf eindrucksvolle Weise wieder in Erinnerung. Die Malerin Gabriele Just aus Hildburghausen hat die Seeber-Orgel gemalt, dabei alte Unterlagen gesichtet und auf ihrem Bild nachgestaltet. Das Bild hat Torsten Sterzik nach dem kleinen Konzert der Kirchgemeinde übergeben.

Auch eine Zeichnung von der zweiten Orgel, die danach in der Kirche von Biberschlag erklang und von Johann Michael Holland gebaut worden war, überreichte er. Nun gibt es in der Kirche von Biberschlag bereits die dritte Orgel, gebaut von einem Orgelbauer aus Eisfeld namens Müller, die Torsten Sterzik nun erklingen ließ.

Mit Werken aus der Zeit des Nikolaus Seeber erinnerte der Kirchenmusikdirektor aus Hildburghausen an die musikalische Ära vor drei Jahrhunderten. So spielte er Werke unter anderem von Johann Philipp Käfer, Johann Zacharias Franck und Christian Heinrich Rinck. Einfühlsame Partnerin bei dem musikalischen Vortrag war die Sopranistin Julia Lucas.

„Noch lässt sich die jetzige Orgel in Ihrer Kirche spielen“, wandte sich Torsten Sterzik an die Besucher dieses kleinen, aber feinen Konzertes. „Aber das wird nicht so bleiben, wenn nicht dringende Arbeiten ausgeführt werden.“ So brauche die Kirche eine neue Stromanlage, da die jetzige noch aus DDR-Zeiten stammt und längst nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Nicht nur für die Orgel, auch für die Bankheizung sei diese Erneuerung erforderlich. Und so wandte sich Sterzik in seiner humorvollen Art an die Besucher: „Ich mache im Anschluss an das Konzert die Scheinwerfer in der Kirche aus. Dann sind Sie – hoffentlich – die „Scheinwerfer“ an den Spendentellern am Ausgang der Kirche.“ Mit dem Lied „Der Mond ist aufgegangen“ – dem ersten Volkslied, das zum Kunstlied geworden ist – entließen Sterzik und Lucas die Besucher ihres Konzertes in den abendlichen Himmel über Biberschlag.

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