Thüringer Jugendchöre treffen sich in Suhl

Das Thüringer Chorjugend-Festival ist ein noch junges Pflänzlein des Thüringer Chorverbands. Die Macher denken dabei weniger an einen Wettbewerb der besten Stimmen, im Mittelpunkt steht vielmehr das gemeinsame Singen und die Begeisterung für die Musik. So sollen Kinder und Jugendliche Spaß und Freude am Chorgesang finden – und sich dann vielleicht auch später als Erwachsene aktiv in der großen Laienkulturbewegung engagieren. Der ein oder andere von ihnen, so die Hoffnung, findet sich dann vielleicht sogar in einem Profichor wieder. Früh übt sich, was ein Meister werden will, heißt es ja bekanntlich bei Friedrich Schiller.

Nach der Premiere im vergangenen Jahr findet das zweite Thüringer Chorjugend-Festival am kommenden Samstag, 3. Juni, im Rahmen der 16. Kinderkulturnacht auf dem Suhler Marktplatz statt. Von 11 Uhr bis 15 Uhr bieten rund 200 Kinder und Jugendliche aus ganz Thüringen neugierigen Zuhörern ein buntes Programm auf der Festivalbühne. Mit dabei sind in diesem Jahr die Chöre der Kinder-Musikwerkstatt aus Jena, der Kinder- und Jugendchor des Friedrich-Gymnasiums Altenburg, der Chor des Marie-Curie-Gymnasiums Bad Berka und die Suhler Sängerknaben sozusagen als Vertreter ihrer Heimatstadt.

Großzügige Förderung

Gemeinsames Singen und das Gefühl, die eigenen Stimmkraft bei einem Auftritt vor Publikum zu erleben, ist für alle Kinder und Jugendlichen natürlich immer wieder Motivation, bei einem Festival mit dabei zu sein. So soll es auch diesmal sein. Doch ganz ohne Unterstützung geht es trotz aller Begeisterung nicht: Nach dem Erfolg des Festivals im letzten Jahr freut sich der Thüringer Chorverband, die zweite Runde dank großzügiger finanzieller Unterstützung durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen einleuten zu können. Das ist auch deshalb so wichtig, weil viele Kinder- und Jugendchöre – und übrigens nicht nur die – die Auswirkungen der Corona-Jahre noch immer spüren. Teils mit dramatischen Folgen: Durch die monatelangen Beschränkungen, die begegnungs- und Auftrittsverbote, ist nach Einschätzung des Thüringer Chorverbands vielen jungen Menschen das musikalische Hobby verloren gegangen. Das gemeinsame Singen in den Schulklassen oder im Chorverband war über einen langen Zeitraum nicht mehr möglich. Darunter haben nicht nur die stimmlichen Fähigkeiten gelitten, auch das Gemeinschaftsgefühl und der Zusammenhalt in den Gruppen ging verloren.

Mit dem Festival versucht der Thüringer Chorverband, dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen. „Wir fördern die musikalische Beteiligung der Kinder und Jugendlichen und geben ihnen eine Plattform der Vernetzung durch ein Regionen übergreifendes Chorerlebnis“, heißt es in der Einladung zum Festival. Denn wer sich durch das gemeinsame Singen begeistern lässt, der kann vielleicht auch andere begeistern, die auf den Suhler Marktplatz kommen, um einfach einmal zuzuhören. Besonders durch die Kooperation mit der 16. Kinderkulturnacht in Suhl hat der Chorverband einen engagiertem Partner gefunden, der ihn bei seinem Anliegen unterstützt. Neben dem eigentlichen Festival wird auch der Chorjugendtag stattfinden, auf dem der Verband die neuen Vertreter der Thüringer Kinder- und Jugendchöre wählen will.

Gemeinsame Sache macht Thüringer Chorjugend-Festival in diesem Jahr auch mit dem Thüringer Chorfestival, das unsere Zeitung und der Verein Provinzkultur mit Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung im Dezember zum vierten Mal in Suhl ausrichten wird: Einer der jungen Chöre erhält am Samstag eine „Wildcard“, ein Freiticket sozusagen für unser Chorfestival und steht damit beim „Adventsfest der 100 000 Stimmen“ am 17. Dezember neben dem Rundfunk-Jugendchor Wernigerode bereits auf der CCS-Bühne. Bewerben für die vierte Runde unter dem Motto „Thüringen singt“, die wiederum Dominique Lacasa und Michael Kraus präsentiert werden, kann sich bis Ende Juni noch jeder Chor aus der Region.

Infos zum Chorfestival: www.suedthueringer-chorfestival.de