Kindergarten Frankenheim Eltern: Verständnis für Erhöhung

Die Beiträge der Eltern für den DRK-Kindergarten „Grashüpfer“ in Frankenheim steigen ab 1. Juli. Offenbar wissen die Eltern ziemlich gut, was sie an der Einrichtung haben.

 
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Kompliziert wollen die Frankenheimer ihr Beitragssystem nicht haben – hier gibt es keine zig Varianten von Kindergarten-„Tarifen“. Die Elternvertreter, so haben diese bei einer Zusammenkunft im April mit dem Bürgermeister deutlich gemacht, wollen weiter eine Staffelung nach Ganztags- und Halbtagsbetreuung, wollen, dass nur elf Monate zu zahlen sind und möchten die gleichen Beiträge für die Krippen- wie für die Kindergartenkinder. Dazu noch eine Staffelung nach Anzahl der Familien-Kinder, die den „Grashüpfer“ besuchen – fertig. Das erste Kind zahlt demnach den normalen Beitragssatz, jedes weitere zehn bzw. (bei Halbtagsbetreuung) fünf Euro weniger.

Der normale Ganztagesplatz kostet künftig 140 Euro, der Halbtagsplatz 100. Das entspricht den Kalkulationen, die das DRK als Betreiber der Einrichtung aktuell im April 2023 vorgelegt hatte. Zwar hatte man da für die Halbtagsbetreuung 103 Euro ausgerechnet, die Gemeinderäte beschlossen am Ende aber auf Wunsch der Eltern „glatte“ 100. Die Elternvertreter hätten der durchaus nicht zu verachtenden Erhöhung (bisher 75 und 105 Euro) auch zugestimmt, um nicht in den nächsten Jahren kleckerweise Steigerungen hinnehmen zu müssen, sagte der Bürgermeister. Jetzt ist festgeschrieben, dass erst mal zwei Jahre keine neuen Beiträge festgesetzt werden.

Noch im Vorjahr hatten die Zahlen der DRK-Kalkulation günstiger ausgesehen: Da wären es 94 (halbtags) und 129 Euro gewesen, die die Eltern für eine Erhöhung hätten berappen sollen. Die aktuelle Kalkulation – wen wundert’s – liegt nun darüber.

Und doch seien die Eltern sehr realistisch und ohne Schimpfen einverstanden gewesen, dass man die Beiträge erhöhen müsse, sagte Bürgermeister Alexander Schmitt am Dienstag vor den Gemeinderäten. „Das ist sehr schön zu hören“, meinte Vizebürgermeister Marko Deglow. Die Eltern, so sagte Alexander Schmitt, hätten zum Beispiel auch anerkannt, dass die Gemeinde jetzt neue Spielgeräte für den Kindergarten anschafft und „dass das ja alles bezahlt werden will.“ Im Vergleich zu anderen Kindergarten-Beiträgen in der Hohen Rhön liegt man übrigens im Normbereich, sagte er Bürgermeister weiter und nannte Beispiele aus Kaltennordheim, Erbenhausen und Oberweid. Dort werden zudem zwölf Beiträge im Jahr erhoben. Der Gemeinderat stimmte dem Besprochenen zu, mit einer Gegenstimme (Michael Erhardt). Ein Elternbrief soll die Neuigkeiten nun noch genauer erläutern, hieß es.

Spielgeräte werden gekauft

Ein Beispiel dafür, dass die Gemeinde Geld in den Kindergarten investiert, folgte auf dem Fuße. Der Rat löste den Auftrag für vier neue Spielgeräte für den Kindergarten aus: eine Doppelschaukel, eine Kletterwand, eine Vogelnestschaukel und eine Wippe. Unter den Anbietern, deren Summen zwischen 10- und 16 000 Euro lagen, war eine Firma aus Blankenfelde bei Berlin mit 10 363 Euro am günstigsten. Die Metall-Spielgeräte, die sie liefern soll, werden mit Geld bezahlt, das schon 2022 einmal für Spielgeräte geplant war: Da waren 25 000 Euro aus der 2021er Spitzabrechnung des DRK wieder an die Gemeinde zurückgeflossen und sollten in Spielgeräte umgewandelt werden. Das Geld steht im aktuellen Haushalt weiter zur Verfügung. Ausgeschrieben wurden die Geräte erst jetzt. Marko Deglow war ein bisschen skeptisch, was deren Aufbau angeht. Den soll nämlich nach dem jetzigen Stand die Gemeinde selbst machen – „und was passiert, wenn dabei etwas schief geht?“ Der Bürgermeister will nun nachfragen, ob der Selbstaufbau Probleme bringen könnte. Ein TÜV-Zertifikat gibt es bereits für die einzelnen Geräte – auch nach dem Aufbau muss der Prüfer aber eh nochmal anrücken.

Ausgelöst werden soll auch der Auftrag für ein weiteres, größeres Spielgerät für den Kindergarten, eine sogenannte Multispielanlage. Zwei Türme, zwei Rutschen, ein Verbindungstunnel gehören dazu. Der Kindergarten hatte sich ein solches Gerät selbst ausgesucht. Rund 16 000 Euro – „damit müssen wir rechnen“, so der Bürgermeister. Beim Land Thüringen sind Lottomittel dafür beantragt worden, üblicherweise werden 5000 Euro ausgereicht. Bedeutet, dass aus dem Gemeindesäckel noch rund 11 000 Euro zu zahlen wären. Der Bürgermeister wurde vom Rat ermächtigt, nach der Ausschreibung den Auftrag zu vergeben, wenn die Fördermittel wirklich ausgereicht werden. „Ich hoffe, unsere Chancen stehen nicht schlecht dafür“, so Alexander Schmitt.

Gedanken machten sich Falk Hartmann und Matthias Stepper darüber, ob denn auf dem relativ schmalen Kindergartengelände genügend Platz sei für all die Neuanschaffungen: „Das Multigerät ist schon ziemlich riesig“, so Stepper. Doch Alexander Schmitt verwies auf einen Plan, den eine Planerin gemacht habe und laut dem alle Abstandsflächen eingehalten werden. Er wolle aber gern noch einmal nachhaken, versprach er.

Neue Tür wird noch verziert

Der Auftrag für die Materiallieferung für neue Waschtische im Kindergarten – ein sich lange hinziehendes Thema vorausgegangener Sitzungen – ist ausgelöst, das Material aber noch nicht geliefert, informierte der Bürgermeister weiter. Für jeden sichtbar ist jedoch, dass der Kindergarteneingang eine neue Tür aus Metall und Glas bekommen hat. Diese soll noch mit bunten Bildern verziert werden, um den Eindruck etwas freundlicher zu machen, hieß es in der Ratssitzung.

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