Kind gelockt Verdächtiger im Ilm-Kreis ermittelt

Ein unbekannter Mann soll vor zwei Wochen versucht haben, in Gräfinau-Angstedt ein Mädchen in sein Auto zu locken. Foto: dpa/Patrick Pleul

Nachdem ein Mann in Gräfinau-Angstedt kürzlich versucht haben soll, eine Neunjährige in sein Auto zu locken, hat die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt. Ein ähnlicher Fall wird derweil aus Stadtilm geschildert.

 
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Zwei Wochen ist es her, da hatte ein damals Unbekannter in Gräfinau-Angstedt ein neunjähriges Mädchen aus einem Auto heraus angesprochen und versucht, das Kind in sein Fahrzeug zu locken.

Mittlerweile wurde ein Tatverdächtiger ermittelt. Das teilte die zuständige Landespolizeiinspektion (LPI) Gotha auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Demnach sei eine männliche Person ermittelt worden. Nähere Angaben machte die Polizei dazu „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht.

Unbestätigten Informationen unserer Redaktion zufolge, soll es sich um einen Mann aus Arnstadt handeln. Dieser soll von der Polizei eine sogenannte Gefährderansprache erhalten haben. Dabei handelt es sich um einen verbalen Hinweis der Polizei an jemanden, der für andere zur Gefahr werden kann. Die Beamten wollen damit signalisieren, dass der Polizei die Gefahrenlage bekannt ist.

Rückblick: Vor zwei Wochen war das neunjährige Mädchen in Gräfinau-Angstedt auf dem Weg zur Bushaltestelle von dem Mann aus seinem Auto heraus angesprochen worden. Auf dem Armaturenbrett des Fahrzeuges, einem silber-grauen Opel Astra, sollen gut sichtbar zwei Kuscheltiere gelegen haben. Mit den Worten „Magst du Kuscheltiere, komm, ich nehm dich mit“ soll der Mann versucht haben, das Mädchen in sein Auto zu locken. Die Neunjährige reagierte prompt und rannte laut schreiend davon. Der Wagen samt Kennzeichen sei fotografiert worden. Bilder davon machten im Internet die Runde und sollen auch der Polizei zur Verfügung gestellt worden sein.

Mittlerweile wird in den sozialen Netzwerken von einem weiteren derartigen Fall berichtet. Demnach soll am Montag ein neunjähriger Junge in Stadtilm zu einer Gassi-Runde mit dem Hund unterwegs gewesen sein, als er im Bereich Bärsaal von einem Auto, dekoriert mit vielen Kuscheltieren, verfolgt worden sein soll. Der Fahrer sei mehrere Minuten hinter oder neben dem Jungen hergefahren, berichtet die Mutter des Kindes im Internet. Ein zweiter Junge soll außerdem von dem Mann angesprochen worden sein.

Spekulation über Zusammenhang

In diesem Fall soll es sich um einen weiß-silbernen Audi gehandelt haben. In den Kommentarspalten wird sofort über einen Zusammenhang zum Fall aus Gräfinau-Angstedt spekuliert. Dies verneinte die Mutter des Jungen zunächst. „Das Bild (des Fahrzeugs aus dem Gräfinau-Angstedter Fall, Anm. d. Red.) kennen wir. Unser Sohn meinte aber, wie ein Opel hätte es nicht ausgesehen“, schreibt sie. Der Neunjährige beschreibt den Fahrer nach Angaben der Mutter als Mann mit Glatze und einem Tattoo am rechten Arm. Er soll eine Sonnenbrille und ein Hemd getragen haben.

Die LPI in Gotha hat auf die Anfrage unserer Redaktion zu diesem Fall keine Angaben gemacht. Unklar ist bisher auch, ob die Eltern des Neunjährigen Anzeige erstattet haben.

Etliche Eltern zeigen sich mittlerweile in den sozialen Netzwerken beunruhigt von den Ereignissen. „Verstehe auch nicht, warum die Polizei nicht langsam mal aktiv wird“, ist zu lesen. Andere schreiben, sie wollen ihr Kind vorerst nicht mehr alleine auf den Schulweg schicken. „Man muss jetzt wirklich richtig aufpassen und kann seine Kinder nicht mehr alleine raus lassen. Man muss ja immer mit der Angst leben, dass irgendwas passiert“, heißt es. Andere hingegen warnen vor Panik und mahnen zur Vorsicht bei den unbestätigten Informationen: „Noch ein paar Spekulationen mehr und der Typ hatte ein drittes Auge“ ist etwa zu lesen.

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