Kennzeichenklau in Tiefgarage Gleich drei Opfer

Gleich von drei Autos sind in einer Tiefgarage in Hildburghausen die Kennzeichen gestohlen worden. Die Täter nutzen die Nummernschilder meist für weitere Straftaten, darunter auch Tankbetrug.

 
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Kennzeichendiebstahl (Symbolfoto). Foto: picture alliance / dpa/Jan-Philipp Strobel

Hildburghausen - Die Fahrzeuge standen in der Tiefgarage der Schlossparkpassage, wie die Polizei am Sonntag informierte. Es handelt sich um zwei SM-Kennzeichen und ein HBN-Kennzeichen. Die Tatzeit war am Freitag zwischen 7.45 und 17 Uhr.

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Gestohlene Kennzeichen werden häufig für Tankbetrug und andere Straftaten genutzt. „Immer dann, wenn die Täter davon ausgehen, gesehen oderaufgenommen zu werden, versuchen sie, sich so zu tarnen“, berichtete ein Polizeisprecher der Deutschen Presseagentur (dpa). Der Großteil der gestohlenen Kennzeichen wird zum Tankbetrug genutzt.

Auch Autos, die gar nicht angemeldet sind, sollen mitunter dank falscher Kennzeichen einen anderen Eindruck erwecken. Ganz selten würden Diebe die Gelegenheit nutzen, um ein Auto trotz Geschwindigkeitsbegrenzungen und Blitzern ans Limit zu fahren.

Da wenige Fälle aufgeklärt werden, bleiben die Opfer der Folgediebstähle oftmals auf ihren Schäden sitzen. Betreiber von Tankstellen, die zu größeren Ketten gehören, haben aber in der Regel Glück: Ihnen entgehen nur die Verkaufsprovisionen, da das Benzin bis zum Verkauf dem Unternehmen gehört.

Autobesitzer können dem Kennzeichen-Klau jedoch vorbeugen. Statt das Nummernschild nur in die Halterung einzuhängen, kann es am Fahrzeug selbst festgeschraubt werden. Im besten Fall mit einer Schraube, die hinter der Front- und Heckschürze eines Autos mit einer sich selbst sichernden Mutter befestigt wird. So müssten Kriminelle - das richtige Werkzeug vorausgesetzt - unter das Auto greifen, die Mutter fixieren und die Schraube lösen. Aufwand, auf den Diebe gerne verzichten wenn es schnell und unauffällig gehen soll.

Ähnlich kompliziert wird es, wenn Schrauben verwendet werden, die nicht alltäglich sind. Sogenannte „Torxschrauben“ setzen zum Beispiel einen speziellen Torx-Schraubenschlüssel voraus. Noch exotischer wird es bei „Tri-Wing“ oder „Torq-Set“-Schrauben, die in der Industrie häufig als Sicherheitsschrauben eingesetzt werden. In den meisten Fällen sind Diebe jedoch nur auf gängige Schrauben wie Schlitz- oder Kreuzschrauben vorbereitet. Eine weitere Methode ist die Befestigung mit Nieten oder Klebstoff. In solchen Fällen müssten Diebe schon rohe Gewalt anwenden, um Kennzeichen zu lösen. Der Nachteil: Auch für den Autobesitzer wird es schwer seine Kennzeichen wieder zu lösen.

Für den Geschädigten gilt es, mit der Verlusterklärung, einem Personalausweis, dem HU-Bericht und der Fahrzeug-Zulassung zur Zulassungsstelle zu gehen. Dabei fallen für die Ausstellung neuer Kennzeichen Kosten an.