Karrieremesse Inova Umschauen, ansprechen, Jobs finden

213 Firmen präsentieren sich Dienstag und Mittwoch auf der Messe Inova in der Campus-Sporthalle Ilmenau. Kürzer kann der Weg zwischen Studenten und Unternehmen nicht sein

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mit 213 Ausstellern ist die nunmehr 26. Auflage der Karrieremesse Inova am Dienstag in der Campus-Sporthalle gestartet. Auch am heutigen Mittwoch können Studierende und Unternehmen auf Mitteldeutschlands größter Karrieremesse, wie der organisierende Verein Swing die Veranstaltung selbst beschreibt, von 10 bis 16 Uhr noch einmal auf kurzem Weg in Kontakt treten. Und das kommt an – nicht nur bei Unternehmen aus dem Kreis: „Wir haben gute Erfahrungen mit der Inova gemacht und arbeiten bei verschiedenen Projekten mit der Uni zusammen“, sagt am Dienstag Cornelia Toth vom Unternehmen Tesat, das sich mit Raumfahrttechnik beschäftigt. Fachkräfte für den Firmensitz in Backnang bei Stuttgart konnten gewonnen werden. Sehr helfe, dass die Studenten Buttons tragen. Sie weisen auf die Studiengänge hin. So könne man gezielt die jungen Menschen ansprechen, die man für sein Unternehmen suche.

So wie es auch Maxi Bauer von der Imbus AG aus Möhrendorf bei Erlangen tut, die zum fünften Mal die Inova nutzt. „Wir wollen neue Kollegen gewinnen und Absolventen für uns begeistern. Das haben wir auch schon geschafft.“ Imbus steht für das Testen von Software und deren Qualitätssicherung. „Für mich als Aussteller ist die Inova sehr angenehm. Man kann sich gut kennenlernen. Swing organisiert die Messe gut. Wir kommen gern hierher“, so Maxi Bauer.

Auch Jens Münzberg vom Unternehmen Automotive Test Solutions kommt gern nach Ilmenau. „Ich habe hier studiert“, verrät er. Die Karrieremesse nutzt sein Unternehmen zur Fachkräftewerbung. Das Unternehmen prüft, ob die verarbeitete Elektronik und die Komponenten in den Fahrzeugen straßentauglich sind. „Wir sind sehr technologielastig. Die TU Ilmenau ist für uns eine Vorzeigeuni, an der Technologie und Innovation noch hochgehalten werden.“ In Sachen autonomes Fahren gibt es die Kooperation mit der TU Ilmenau.

Regelmäßig ist auch das Arnstädter Unternehmen Borg Warner bei der Inova dabei. „Wir suchen Nachwuchskräfte und Werkstudenten. Der Fachkräftemangel ist auch bei uns spürbar. Wir wollen jungen Leuten eine Chance bieten, den Fuß in die Tür zu bekommen und Erfahrungen zu sammeln. Werkstudenten sind meist drei bis vier Jahre bei uns. Jetzt ist es das erste Mal, dass wir feste Stellen besetzen wollen“, sagt Benjamin Kömm. Für Jahre sei die Doppelkopfzylinderproduktion in Arnstadt gesichert. Der Konzern stelle sich aktuell in Richtung erneuerbare Energien auf. Steven Käsemann vom Unternehmen Breitenstein aus Langula sagt: „Wir warten auf die Leute mit dem roten Button. Wir brauchen Informatiker.“ Breitenstein entwickelt individuelle Software nach Kundenwunsch. 2019 haben sie den ersten Mitarbeiter gefunden – Atiagjio Nondou Vermont. Im Januar macht er seinen Masterabschluss. Er wird in diesem Unternehmen bleiben.

Unternehmen aus Ilmenau und Umgebung

Während sich viele Unternehmen einzeln präsentieren, stehen hinter Elmug und Polymermat Cluster, die kleine Unternehmen aus Ilmenau und Umgebung vereinen. „Die Studenten wissen, dass sie sich auf kurzem Weg an Elmug wenden können, um eine breite Basis an Unternehmen vieler Ausrichtungen zu haben“, sagt Ines Fuchs. Polymermat steht für ein Netzwerk aus Forschung und Wissenschaft. Mitgebracht hat Karsten Seifert Stellenausschreibungen – ein Forschungsinstitut sucht wissenschaftliche Mitarbeiter, ein Unternehmen Produktmanager mit akademischer Ausbildung zum Beispiel. Beide Cluster und Ilmkubator sowie die Wirtschaftsförderung Gotha sind zusammengefasst unter der Marke Thüringer Bogen.

Ilmkubator ist Ansprechpartner für jene, die sich selbstständig machen wollen. Die Aussteller werden über das Regionalbudget gefördert, sagt Christian Schmidt als Vertreter vom Thüringer Bogen. Am Mittwoch ist für Elmug das Industriegebiet Erfurter Kreuz vertreten. Auch das Langewiesener Unternehmen Qsil, das für die Fertigung von hochreinen Hochleistungswerkstoffen steht, ist am Mittwoch dabei. Erfahrene Mitarbeiter können über einen Berufseinstieg, eine Ausbildung, Werkstudenten-Tätigkeit oder Praktikum als auch über Karrieremöglichkeiten beraten.

Bewerbungsunterlagen gleich dabei

Stefanie König hat von 2008 bis 2015 an der TU Ilmenau studiert. Jetzt vertritt sie das Unternehmen Lidl, das zum ersten Mal die Inova nutzt, um sowohl an Werkstudenten als auch Fachkräfte zu kommen. Vom Logistikmanagement über „BWLer, die Biss haben“ bis hin zum Architekten und Maschinenbauer werden Leute gesucht. Stefanie König hat die Inova anders in Erinnerung – dicht gedrängte Menschen an den Ständen. „Vielleicht holt man sich die Informationen anders und nicht mehr auf einer Messe“, mutmaßt sie.

Alina Jungkunz vom Unternehmen Rosenberger aus Friederfingen hat da andere Erfahrungen gemacht. „Es gab schon ein Bewerbungsgespräch, da war alles dabei. Die Uni hat Broschüren erarbeitet, in der sich die Unternehmen vorstellen. Vorab wurden Termine für Einzelgespräche vereinbart. Die Räume dafür werden zur Verfügung gestellt“, lobt sie die gute „Vorarbeit“. Rosenberger steht für Hochfrequenztechnik und Datenverbindungen in der Automobilindustrie. „Es ist die Messe, die am weitesten weg ist von uns. Hier gibt es allerdings einige Studiengänge, da haben wir großen Bedarf.“

Das Unternehmen Petkus, eines für Saatgutaufbereitungsanlagen, ist hingegen gleich um die Ecke, in Eisenach. „Wir versuchen Studenten zu finden für Bereiche, die wir ausbauen wollen. Da brauchen wir Fachkräfte in Forschung und Technik. Wenn ich Leute interessant finde, die vorbeilaufen, gehe ich auf sie zu“, sagt Mats Schonebeck. Der angeheftete Button helfe ihm, das Gespräch aufzubauen. „Wenn die Studierenden ihren Lebenslauf dabei haben, zeigt es, dass sie sich interessieren und Ehrgeiz haben.“

Autor

Bilder