Karneval Manege frei für die Spältlichgucker

Kurt Lautensack

„So ein Zirkus“ heißt das diesjährige Motto des Mendhäuser Karnevalsvereins „Die Elfen“. Im Kulturhaus präsentierten sie ein tolles Bühnenbild.

 
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Es scheint das Privileg der „Elfen“ aus Mendhausen zu sein, die Karnevalssaison im neuen Jahr zu eröffnen. Und so folgte auf das Stärkeantrinken am „Öberscht’n“ einen Tag später der gelungene karnevalistische Einstieg in das Jahr 2023. Ebenso gelungen war bereits beim Elfen-Sommer-Spektakel der Einstieg von Giulia Haueisen als Moderatorin im Team mit Papa Peter. Auch am Samstag führten die beiden mit Humor und kleinen Einlagen durchs Programm. Dabei kompensierte Giulia kurzfristige Ausfälle mit ihrer „wahren Geschichte von der Linsensuppe“: Giulia studiert in Hamburg und dort kennt man zwar Fischgerichte, aber nicht ein traditionelles Silvesteressen in Südthüringen, die Linsensuppe, die stets für Kleingeld in der Tasche sorgen soll. Also hat ihre Oma einen großen Topf Linsensuppe gekocht, der es bis nach Hamburg schaffte. Dort taten sich Kommilitoninnen und andere gütlich daran. Von den Wirkungen erzählte Giulia beim Karneval. Die Geschichte von „Siri in Love“, dem neuen Sprachmodul, hatte Peter parat. Die Antworten auf seine Fragen gab’s natürlich von Siri (Giulia) prompt.

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Die Frauenpower eröffneten die Elfen bereits mit ihrem Einmarsch. Und das mittlerweile in der dritten Generation, wenn man die Namen von mehr als zwei Jahrzehnten vorüberziehen lässt. Was das Motto betrifft, so warteten Giulia und Peter Haueisen gleich mit Beispielen auf, bei denen es oftmals heißt: „So ein Zirkus“. Ob Corona, Schule mit Lehrermangel, Fernsehen oder Energiekrise, bei so einem Zirkus schüttelte mancher mit dem Kopf. Bei so viel Zirkus hielt er sich lieber an die gelungene Bühnendekoration von Yvonne Gundelwein, Gerd Popp und Alexander Bäßler. Stimmung wie in einem voll besetzten Zirkuszelt gab es schließlich auf der Bühne und im Saal, als die Garde ihren rasanten Auftritt hatte, einstudiert von den Elfen Ramona Kreußler und Laura Erkenbrecher. Ramona trainierte auch den Hotten-Totten-Nachwuchs „Coca Cola – Boys & Girls“.

Augenweiden

Den Saal in Hochstimmung versetzten unter anderem das Showballett „Clowns“, trainiert von Kathleen Friesecke, oder das Männerballett aus dem Orient, unter die Fittiche genommen von Laura, Franziska Kopp und Jenny Rußwurm. Verzaubern lassen durfte sich das Publikum auch vom Tanz der Elfen unter dem vielsagenden Titel „Was Süßes“, choreografiert von den Elfen Kathleen und Jenny Saske. Immer eine Augenweide und gern gesehen, das Showballett aus dem Nachbarort Irmelshausen. Von ihnen selbst einstudiert „ein Besuch im Restaurant“ unter dem Motto „Wir haben Hunger“. Dabei war ihnen am liebsten Pizza oder Schnitzel mit Pommes. Schließlich komplettierte das „Jungsballett“, von ihnen ebenfalls selbst einstudiert, den Ballettreigen. Alle Tanzeinlagen wurden mit passenden Musiktiteln umgesetzt.

Den Anfang in der Bütt machte Sebastian Schmitt aus Behrungen, im Grabfeld und drumrum besser bekannt als „Babo“. Ihm haben die Elfen beim Sommer-Spektakel so gut gefallen, dass er unbedingt wieder kommen wollte. „Geimpft, getestet und genesen, es ist so, als wär nichts gewesen“ meinte Babo und ließ dann die Lachmuskeln vibrieren, als er von Dingen erzählte, „die ihr schon immer mal nicht wissen wolltet“. Ihm sei beispielsweise schon immer „ein stiller See lieber gewesen als ein lauter-Bach“. In die Bütt stiegen auch Mutter und Tochter (Ramona und Yvonne Kreußler), die sich gegenseitig klar machten, wofür die „Mama“ da ist und wer einer Elfe am ehesten gleichkam. Schließlich gebe es einen Unterschied zwischen Elfe und Troll, so die Tochter.

Zwei weitere Garanten für das Zwerchfell waren „Bums“, alias Uwe Peter und Eddi (Helmut Ettlinger) aus Reurieth. So meinte Bums, „in so ner Sitzung muss es rumsen…“ und erklärte dabei sein „3R-System“. Dabei fiel ihm ein: „Ich hatte mal ein Mädchen aus Mendhausen…“. Eddi knüpfte an „Bauer sucht Frau“ an, die er in seiner Lisbeth gefunden hatte. Doch die werde ihm langsam unheimlich, nicht nur weil sie Hektor mit Hektar verwechselte und Hektar mit Nektar oder Neckar. Und so habe er sich entschlossen zu „Bauer tauscht Frau“.

Für ordentliche Stimmung im Saal sorgte immer wieder auch „Hansi“ mit seinem Herzblatt, das beim Elfenkarneval kaum wegzudenken ist. Stimmgewaltig mitgesungen wird, wenn es heißt: „Die Krüge hoch, schenkt nochmal ein, wir bleiben hier, denn eins geht immer noch rein“. Genau das konnte Maite Kelly (Astrid Peter) nicht verstehen und warf Roland Kaiser (Peter Haueisen) im textlich korrigierten Erfolgstitel vor: „Warum hast du nicht nein gesagt, bei deinem letzten Bier, aber…es war doch nur ein Bier, oder war’n es vier?“

Natürlich gibt es kein Finale ohne den Mendhäuser Faschingsschlager und das Schlussbild auf der Bühne. Dabei galt der Dank dem gesamten Team, das hinter den Elfen steht, den Akteuren, Technikern, den Leuten hinter dem Tresen und in der Küche. Die Zweitauflage folgt am kommenden Samstag und am Sonntagnachmittag laden die Elfen zum Kinderfasching ins Kulturhaus ein.