Karibik im Grabfeld Landfrauen-Traumschiff auf hoher See

Kurt Lautensack

Das Grabfeld nimmt es mit der Karibik auf: Die Landfrauen von Westenfeld (Landkreis Hildburghausen) sind mit dem Traumschiff in See gestochen. Nass geworden sind sie dabei nicht – sie hatten zu einer Show in die Mehrzweckhalle eingeladen. Dort war es lustiger als auf dem Traumschiff im Fernsehen.

 
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Man kann es anerkennend vorwegnehmen, das dem Landfrauenverein gemeinsam mit ihren Landkids eine wundervolle (nachträgliche) Frauentagsveranstaltung gelungen war. Da die Einladung nicht nur den Frauen galt, lag die Männerquote unter den rund 60 Gästen immerhin bei 15 Prozent, ausgenommen die Mitwirkenden im Programm.

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Längst haben sich Aktivitäten der Westenfelder Landfrauen herumgesprochen und so waren unter den Gästen unter anderem auch Frauen aus Römhild, Bedheim, Haina oder Queienfeld. Zu ihnen gehörte auch die Geschäftsführerin des Thüringer Landfrauenverbandes, Christine Schwarzbach, die „immer wieder gerne nach Westenfeld“ kommt, weil sie hier eine sehr engagierte Vereinsarbeit erlebt.

Dass die Veranstaltung natürlich unter den geltenden Coronaregeln stattfand, vergaß die Vorsitzende Sibylle Fender-Tschenisch bei ihrer Begrüßung ebenso wenig wie auf die momentanen schrecklichen Nachrichten aus der Ukraine zu verweisen, die auch „unser Leben keineswegs in sicheres Fahrwasser“ dahingleiten lässt. Um gerade auch in solchen „unsicheren Zeiten Jung und Alt ein Gefühl der Sicherheit zu geben“, sei es das Anliegen der Landfrauen, mit ihren Angeboten ein wenig Abwechslung in den Alltag zu bringen, erklärte die Vereinsvorsitzende.

Dazu gehörten auch die wöchentlichen Angebote „im Landkids- und Leseklub“ jeweils am Freitag, die Kinder aus der gesamten Umgebung zusammenführt. Das galt eben auch für das sehr unterhaltsame Samstags-Programm zum Frauentag, das gemeinsam mit den Kindern und mit Unterstützung der Männer zusammengestellt wurde. Zum Auftakt des Nachmittags war natürlich erst einmal das gemeinsame Kaffeetrinken vorgesehen.

Um aber beim Begriff „Fahrwasser“ zu bleiben, hatte sich der Verein eine Reise mit dem Landfrauen-Traumschiff einfallen lassen, bei der das Mehrzweckhallen-Publikum die Passagiere waren. Und wie es so ist, wenn ein Schiff in See sticht, da braucht es natürlich einen Kapitän oder eine Kapitänin und eine Schiffscrew.

Mit zwei kleinen Videosequenzen wurde darauf eingestimmt, in der es zunächst um die Kapitänsprüfung ging. Und nach bestandener Prüfung suchte sich Kapitänin Sibylle erst einmal ihre Crew zusammen. Weil auf Sicherheit und Gesundheit bedacht, kam Kommissar Derrick, Professor Brinkmann und Schwester Agnes gerade recht. Putzfrau AKK stand für Arbeiten, Kehren und Knast, während sich Wolfgang May bestens als Animateur eignete. Und für die Versorgung der Passagiere stand eine Schar Auszubildende (Landkids) bereit. Dass bereits die Vorstellung der Crew gelungen war, zeigten die Lacher und der Beifall.

Und so lief das Traumschiff unter den bekannten Klängen mit unbekanntem Ziel aus. Um die Gäste bei Laune zu halten war auch gleich der Animateur gefragt, der Witze (für manche wäre er früher eingesperrt worden, meinte er selbst) und kleine Geschichten zum Besten gegeben hatte.

Das Reiseziel sollte natürlich erraten werden, wobei Mitmachen gefragt war. Dazu waren auch alle bereit, als es hieß „Land in Sicht“. Schon war das Summen von Liedern zu hören und die Gäste mussten Interpreten und Titel erraten, wobei eifrig mitgeraten, mitgesungen und mitgetanzt wurde. Der Auftritt der „Interpreten“, die dann dank des Technikers Luca Tschenisch im Original zu sehen und zu hören waren, verstärkte den Spaß ungemein. Sänger und Titel waren allen diesseits und jenseits der Regelaltersgrenze bestens bekannt.

So wurde „der letzte Sirtaki“ mit Rex Gildo getanzt, als Musik um Mitternacht im Hafen von Rhodos erklang, gab es griechischen Wein von Udo Jürgens, stieg Costa Cordalis der Wein von Samos in den Kopf, während Katja Ebstein den Stern von Mykonos leuchten ließ und Mireille Mathieu der Akropolis adieu sagte.

Für das richtige Erraten gab es natürlich für alle im Saal ein Fläschchen Sekt. Und als Nana Mouskouri mit weißen Rosen aus Athen „Auf Wiederseh’n“ sagte, wurden diese durch die Kinder unter den „Mitreisenden“ verteilt. Um „Seekrankheiten“ vorzubeugen, wurde ein kleiner Beutel mit Inhalt gereicht. Und da eine Traumschiffsreise nicht ohne Kapitänsdinner endet und Kuchen und Torten ohnehin schon verzehrt wurden, gab’s zum Diner jeweils ein Eis.

Auch ein Abschlussbild gehörte dazu, bei dem Allrounderin Sibylle Fender Tschenisch ihre Kids mit Namen und Ort vorstellte sowie die Erwachsenen Wolfgang May (Fehenbach), Stefan Rieger (Heldburg), Steffen und Rolf Tschenisch, Heike Faust und Heike Meininger (Westenfeld), die sich nicht scheuten, so manchen Gag mitzumachen. Da ein solche Veranstaltung mit finanziellen Aufwendungen verbunden ist, hatten die Landfrauen um einen Unkostenbeitrag von zehn Euro gebeten. In Anbetracht dessen, was an humoriger Unterhaltung und für den Gaumen geboten wurde, hatte wohl niemand sei Kommen bereut, was die Saalstimmung durchaus bewiesen hatte.