Kandidaten stehen fest Fast alle wollen weiter die Orts-Geschicke lenken

Die meisten der Amtsinhaber als Ortsteilbürgermeister und alle Bürgermeister der Hohen Rhön sind am 12. Juni auf den Stimmzetteln in den Wahllokalen wiederzufinden.. Foto:  

Kein Bock aufs Ehrenamt? Das ist in der Hohen Rhön nicht so. Fast alle ehrenamtlichen Ortsteilbürgermeister von Kaltennordheim und die Bürgermeister der drei VG-Gemeinden Frankenheim, Birx und Oberweid kandidieren für die Wahl am 12. Juni wieder.

 
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Auf den Stimmzetteln zur Wahl der Bürgermeister und Ortsteilbürgermeister werden die Rhöner am 12. Juni bekannte Namen wiederfinden: Alle amtierenden Ehrenamtler haben sich erneut beworben, außer Frank Pichl aus Oberkatz. In letzterem Dorf werden die Stimmzettel für den Ortsteilbürgermeister also leer bleiben und jeder Wähler kann einen Kandidaten aufschreiben. Angesichts dessen ist eine Stichwahl unter den beiden mit den meisten Stimmen kaum auszuschließen. Diese würde am 26. Juni stattfinden, das steht heute bereits als Termin fest – hier wie gegebenenfalls in anderen Orten, in denen gewählt wird.

Wie von Geschäftsleiter Steven Gutmann von der VG Hohe Rhön zu erfahren war, sind von allen anderen Ortsteilbürgermeistern der Dörfer, die der Stadt Kaltennordheim 2019 beigetreten waren, Bewerbungen eingegangen – „die meisten haben dabei auf die diesmal relativ kurze Dauer von zwei Jahren für das Ehrenamt verwiesen“.

Damit kann offenbar auch Günther Rudloff aus Aschenhausen noch einmal gut leben, der nicht nur vom Alter her – er ist 74 – sondern auch von der Dauer des Ehrenamtes der Spitzenreiter ist. Er war kurz nach der Wende zum ersten Mal zum Bürgermeister gewählt worden. 2019 wurde er wie seine Amtskollegen aus den anderen Dörfern zum Ortsteilbürgermeister. „Küken“ unter diesen Ehrenamtlern ist Anja Schmuck aus Melpers (38). Edgar Gottbehüt aus Kaltensundheim (67) zögerte nicht und reichte nach Besprechung mit der Familie als erster der Ortsteilbürgermeister seine Bewerbung bei der VG ein. Etwas länger hat Harald Heim gebraucht, ehe er sich erneut als Kaltenwestheimer Ortsoberhaupt beworben hat.

Und bis zuletzt – Stichtag war vergangenen Freitag, 18 Uhr – überlegt hat Christel Bittorf-Rasch aus Unterweid, die 32 Jahre in unterschiedlichen Positionen in der Kommunalpolitik mitarbeitet. Die 64-Jährige begründete ihre Kandidatur damit, dass es fürs Dorf nicht gut sein könne, wenn sich möglicherweise kein Ortsteilbürgermeister finde und man die jetztige Ortsteilverfassung außer Kraft setze. Man brauche einen Ortsteilbürgermeister, der die Finger immer wieder auf wunde Punkte lege, die Kontakte zur Verwaltung und zum Kaltennordheimer Bürgermeister halte. Im Übrigen sieht sie in Unterweid noch einige unerledigte Dinge – darunter vieles, was schon angearbeitet ist wie etwa die Lutherstraßen- und Kirchmauer-Sanierung oder auch die Löschwasserversorgung. Aber auch für Dinge, die noch viel Bemühungen kosten werden, wie etwa der Weinberg und dortige touristische Vorhaben, will sie sich in den kommenden zwei Jahren gern noch einsetzen, wenn das Dorf ihr das Vertrauen erneut ausspricht. Seit 2004 ist sie Bürgermeisterin in Unterweid, zunächst nominiert von den Freien Wählern. Als Ortsteilbürgermeisterin tritt sie nun als Einzelbewerberin an.

Unter den ehrenamtlichen Bürgermeistern der drei VG-Mitgliedsorte Frankenheim, Oberweid und Birx scheint es keinen zu geben, der die nächsten sechs Jahre – denn so lange dauert eine „richtige“ Bürgermeister-Amtszeit – scheut. Als erstes hat der Birxer Steffen Hohmann Nägel mit Köpfen gemacht und seine Bewerbung eingereicht. Der 52-Jährige ist Nachfolger von Gerhard Neumann und schon zwei Amtsperioden lang in der Verantwortung. Auch Alexander Schmitt aus Frankenheim, zehn Jahre jünger als sein Kollege aus dem Nachbardorf, kennt das Ehrenamt als Bürgermeister seit Längerem. In Frankenheim gibt es – ebenso wie in Birx und Oberweid – keinen Gegenkandidaten. Das bedeutet laut Wahlrecht, dass der Wähler auch einen weiteren Kandidaten aufschreiben kann.

In Oberweid tritt erneut Tino Hencl (38) an, der seit sechs Jahren die Geschicke des Dorfes mit lenkt und hier zum Beispiel viel Kraft in den grundhaften Straßenbau der Ortsdurchfahrt und in Bau und Betreibung von Noahs Segel gesteckt hat.

Dass der Wahlausschuss, der am 10. Mai tagt, alle Bewerber für die Wahlen zulassen wird, daran gibt es keinen Zweifel – Versagungsgründe sind nicht in Sicht. Als nächstes wird nun von der Verwaltung das Wählerverzeichnis angelegt und in Kürze flattern die Wahlbenachrichtigungskarten in den Briefkästen ein. Die Stimmzettel gibt es bekanntlich dann erst im Wahllokal.

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