Der Kaltennordheimer Volkschor wollte nach dem Zweiten Weltkrieg wieder etwas Kultur in der Stadt bieten und lud alljährlich zu einem Neujahrskonzert in den Saal des Hotels „Zum Löwen“ ein. Im Laufe der Jahre veränderten sich die Interessen des Publikums. Ernste Lieder kamen in den 1960er-Jahren nicht mehr so gut an, und bei den Neujahrskonzerten blieben immer mehr Stühle leer. So entschloss sich der Volkschor, der später Chor der Rhönbrauerei wurde (in der DDR hatte jedes künstlerische Ensemble einen Trägerbetrieb), etwas Heiteres zu machen. Weil das Event in die Faschingszeit fiel, nannte man es „karnevalistische Veranstaltung“. Sozusagen erstmals urkundlich erwähnt in den Kassenbüchern des Chores ist ein Faschingsabend am 30. Januar 1965. Närrisches Treiben hatte es auch in den Jahren zuvor schon in der Rhönstadt gegeben, allerdings nicht öffentlich, sondern innerhalb von Vereinen wurde in der „fünften Jahreszeit“ gesungen und Büttenreden vorgetragen.