KAG Südthüringen Vereine und Versicherungen

Zum nächsten „Vereinsgeflüster“ lud die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Oberzentrum Südthüringen (KAG) nach Schleusingen ein. 35 Vertreter aus 27 Vereinen fanden sich ein.

 
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Silke Müller und Heike Ammon (Feuerwehrverein Schleusingen) im Austausch mit Alexandra Blaurock (Wirtschaftsinitiative Schleusingen, von links nach rechts). Foto: Anne Schlegel

Welche Versicherungen braucht ein Verein? Was ist im Schadensfall zu tun – und wer haftet? Mit diesen und weiteren praxisnahen Fragen beschäftigte sich das aktuelle Vereinsgeflüster der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG) Oberzentrum Südthüringen. Die Veranstaltung brachte städteübergreifend 35 engagierte Vereinsvertreter aus 27 Vereinen in Schleusingen zusammen – zum Wissensgewinn, zum Austausch und zur überregionalen Vernetzung im Ehrenamt.

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„Als KAG ist es unser Anliegen, Ihre Themen ernst zu nehmen, den Austausch zu fördern und Sie in Ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu unterstützen. Genau dafür ist das Vereinsgeflüster da“, begrüßte Alexander Brodführer, Bürgermeister der Stadt Schleusingen, die Gäste.

Die rege Beteiligung und offene Atmosphäre bestätigten den Bedarf: Engagierte aus Feuerwehren, Sport-, Gesang-, Kirmes-, Garten- oder Karnevalsvereinen nutzten die Gelegenheit, sich über Stadt- und Vereinsgrenzen hinweg zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen.

Ein Thema mit Aha-Effekt

Besonders wertvoll stellt sich für die Teilnehmer die Kombination aus fachlichem Impuls, persönlichem Erfahrungsaustausch und vor allem unkomplizierter Vernetzung dar: „Der Austausch untereinander ist für mich das Wichtigste. Man erfährt viel Neues aus der Vereinsarbeit, kann Beziehungen unter den Vereinen stärken. Es müssen ja nicht aus jedem Verein vier Leute kommen – es reicht, wenn einer da ist“, so Martin Arlt vom Verein Schwarze Crux in Suhl. Neben dem Austausch untereinander stand der Fachimpuls von Frank Oliver Käthner von der Impuls AG im Mittelpunkt.

Seine praxisnahen Erläuterungen machten vor allem eines deutlich: Eine pauschale Versicherungslösung für alle Vereine gibt es nicht. Vielmehr komme es darauf an, die spezifischen Risiken und Gegebenheiten jedes Vereins zu prüfen – insbesondere bei älteren Verträgen.

„Gerade bei alten Versicherungsverträgen lohnt ein genauer Blick auf Summen, Klauseln und neue Gegebenheiten – etwa eine neu gebaute Küche, ein neuer Lagerraum oder die gestiegene Schadensgefahr durch Extremwetter“, so Käthner.

Neben Sachversicherungen (Gebäude, Inhalt, Elektronik) und Haftpflichtpolicen stießen auch weniger bekannte Optionen wie die Vertrauensschadenversicherung – etwa bei Diebstahl durch Mitglieder oder Cyberangriffen – auf Interesse bei den Anwesenden. Besonders aufmerksam folgten die Teilnehmenden dem Thema Vorstandshaftung. Dieser sei gesetzlich verpflichtet, mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns zu handeln – fehlende Fachkenntnisse müssten im Zweifel durch externe Expertise ergänzt werden.

Positive Anregungen für die Vereine

„Uns ist heute noch einmal deutlich geworden, wie wichtig die Absicherung des Vorstands ist – und ebenso, welche zentrale Rolle die Entlastung auf Mitgliederversammlungen spielt“, resümierte Martina Bies vom Suhler Wander- und Laufverein. Auch Jennifer Voigt vom Suhler Karnevalsverein SCV Ikalla zog eine positive Bilanz: „Wir haben viele Anregungen mitgenommen und werden nun in Ruhe prüfen, was für unseren Verein relevant ist.“ Für Alke Nagel vom Förderverein des Kindergartens Schleuseknirpse e. V. zahlte sich die Teilnahme ebenfalls aus: „Ich habe meine Fragen klären können und nehme die Antworten mit in unsere Vorstandsarbeit.“

Nächstes Vereinsgeflüster im November

Nach dem erfolgreichen dritten Treffen steht schon jetzt bereits der nächste Termin fest: Am 4. November findet das vierte Vereinsgeflüster in Oberhof statt. Das Thema wird rechtzeitig bekannt gegeben – sicher ist aber schon: Auch das nächste Treffen wird wieder von den Fragen und dem Engagement der Vereine leben.

„Das Vereinsgeflüster zeigt, wie wirkungsvoll die Kombination aus Fachwissen, niedrigschwelligem Austausch und regionaler Vernetzung ist. Es lebt vom Engagement und den Fragen der Vereine – und ist damit eine wertvolle Plattform für Ideen und Zusammenarbeit im Ehrenamt. Als KAG fördern wir diesen Austausch, um die Vereine zu stärken und damit die Lebensqualität für die Menschen in unserer Region zu verbessern“, so Brodführer.

Die Arbeit der KAG
Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KAG) für ein Oberzentrum Südthüringen hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität in den vier Verbundstädten Oberhof, Schleusingen, Suhl und Zella-Mehlis sowie in der gesamten Region langfristig zu steigern. Ein zentrales Anliegen dabei ist die Förderung des Vereinslebens, des ehrenamtlichen Engagements und der kulturellen Vielfalt. Daher legt die KAG großen Wert darauf, die Vereine und Kulturschaffenden stärker miteinander zu vernetzen, den Austausch zu fördern und gemeinsame Synergien zu schaffen. Das Format „Vereinsgeflüster“ wurde von der KAG genau dafür ins Leben gerufen. Die erste Veranstaltung fand im Oktober 2024 statt.