Wolf jetzt auch im Weidtal aktiv?

Oberweid - Das Prekäre zudem: Der Tatort, eine Wiese direkt unterhalb der Kuhställe, liegt weniger als 100 Meter von den ersten Wohnhäusern entfernt. Das tote Kälbchen wurde wenig später von einem Mitarbeiter nun zur DNA-Analyse nach Bad Langensalza gefahren, da für eine Überprüfung vor Ort kein Personal zur Verfügung stand. Zuständig ist hier das Kompetenzzentrum Wolf/Biber/Luchs. Schon vor etwa vier Wochen gab es einen Vorfall gleicher Art wenige 100 Meter entfernt – hier konnte bei der Untersuchung nicht eindeutig geklärt werden, ob es sich um Hund oder Wolf handelte, der das Jungtier gerissen hatte.

Entsprechend besorgt zeigt sich Harald Bräutigam, Chef der Agrarhöfe: „Es muss etwas geschehen, um dem Wolf Einhalt zu gebieten. Wir werden ihn nicht wieder los und wollen das wahrscheinlich auch nicht, aber es muss für entsprechenden Schutz gesorgt werden.“ Bräutigam weist darauf hin, dass bei den großen beweideten Flächen es für den Wolf viel leichter sei, unter den zwei Koppeldrähten, mit denen die Wiesen umzäunt sind,  durchzukriechen und dann ungestört Beute zu machen. Bedenklich zudem der Umstand, dass im Weidtal das sonst eher scheue Raubtier, wenn es sich denn um ein solches handelt, so nah ans Dorf herangekommen ist und offensichtlich keine Scheu vor Menschen oder Bebauung zeigt.  Prokurist Reinhard Otto, der sich selbst vor Ort ein Bild machte, wird noch deutlicher: „Warum soll der Wolf kilometerlang hinter einem Reh herspringen, wenn er doch hier leicht Beute machen kann?“ Zunächst will man auch hier die Untersuchung abwarten, die hoffentlich diesmal belastbare Ergebnisse bringt.