Kabinettssitzung Regierung: Handlungsbedarf bei drei Prozent der Brücken

Nach dem Einsturz einer Brücke in Dresden hat die Debatte über den Zustand der Brücken in Deutschland Fahrt aufgenommen. Bayern gibt nun weitestgehend Entwarnung.

 
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Die Brücken in Bayern sind sicher - sagt die Staatsregierung. Es gibt aber auch Handlungsbedarf. (Symbolbild). Foto: Stefan Sauer/dpa

München (dpa/lby) - Brücken an Bundes- und Staatsstraßen im Freistaat Bayern sind nach Darstellung der Staatsregierung in einem besseren Zustand als in anderen Ländern. Nicht einmal drei Prozent der Bauwerke werden demnach aktuell so eingeschätzt, dass bald gehandelt werden muss. "In Bayern können sich die Menschen sicher fühlen. Alle 11.500 Brücken, für die der Freistaat zuständig ist, werden regelmäßig geprüft", teilte die Staatskanzlei mit. Weniger als drei Prozent der Brücken haben demnach eine Bewertung, "aus der sich naheliegender oder mittelfristiger Handlungsbedarf ableiten lässt". 

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"Wir können feststellen, dass der Freistaat Bayern beim Erhalt seiner Brücken seine Hausaufgaben erledigt hat und erledigt", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einer Kabinettssitzung. "Der Zustand der Brücken in Bayern ist besser als anderswo."

Ausgaben für Brücken-Erhalt gestiegen

Zu den 11.500 Brücken, für die der Freistaat Bayern zuständig ist, zählen nach Worten Herrmanns Bundesstraßenbrücken im Auftrag des Bundes, Brücken an Staatsstraßen sowie Brücken an bestimmten Kreisstraßen, die ebenfalls der Freistaat erhalten muss. "Wir unterhalten hier seit vielen Jahren ein striktes Erhaltungsmanagement, was man auch an den Ausgaben sehen kann", argumentierte Herrmann. Die Ausgaben für den Substanzerhalt seien allein von 2023 auf 2024 von rund 160 auf etwa 185 Millionen Euro erhöht worden.

Zuletzt war bekanntgeworden, dass viele Autobahnbrücken in Deutschland nach einer Datenauswertung von Bauexperten in einem bedenklichen Zustand sind. 43 Brücken mit einer Länge von mehr als 50 Metern hätten einen "ungenügenden" Zustand, heißt es in einer Analyse der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken. Das bedeute, die Standsicherheit, die Verkehrssicherheit oder beides seien erheblich beeinträchtigt oder nicht mehr gegeben. 

Acht davon stehen in Bayern. Bei der Zählung der 100 schlechtesten Brücken ist Bayern mit 14 Bauwerken vertreten und liegt damit zusammen mit Rheinland-Pfalz auf dem vierten Rang. Allerdings hat der Freistaat mit die meisten Autobahnbrücken.

Bernreiter: Autofahrer können sich sicher fühlen

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) betonte: "Autofahrerinnen und Autofahrer im Freistaat können sich sicher fühlen." Aber auch der Bund müsse verstärkt seine Autobahnbrücken in den Blick nehmen. "Denn es ist äußerst bedenklich, wenn Experten jede zehnte Autobahnbrücke mit "nicht ausreichend" bewerten."

Die Debatte über den Zustand der Brücken in Deutschland hatte nach dem nächtlichen Einsturz der Dresdner Carolabrücke vor rund drei Wochen an Fahrt aufgenommen.