Störche sind in auch im benachbarten Neustadt seit Jahren gern gesehene Gäste. Der Fabrikschornstein der ehemaligen Hausserwerke ist ihre erste Anlaufstelle. Im April 2012 wurde dort auf exakt 34,20 Metern Höhe eine Nisthilfe installiert. Die Störche halfen dann kräftig mit, nahmen diese an und bauten sich ihr Zuhause aus. Bereits im Folgejahr hatten zwei Störche den Horst im Mai quasi probeweise in Besitz genommen. „Seitdem konnten wir uns alle Jahre wieder im Frühjahr über die Ankunft und immer länger dauernden Brutversuche eines Storchenpaares freuen“, erfreut nicht nur Freimut Brückner vom LBV das Geschehen. Auch dieses Jahr ist hier wieder Nachwuchs in Sicht: „Wir denken, dass schon bald Jungstörche geboren werden“, freuen sich der Storchenbeauftragte Hans Schönecker von der LBV-Kreisgruppe Coburg und Brückner über die Horst treuen gefiederten Freunde.
Nun hat sich augenscheinlich ein weiteres Storchenpaar Neustadt als Heimat ausgesucht. „Auf einem Firmengelände in der Zwietzau konnten wir beobachten, wie die beiden Störche mehrmals einen Flutlichtmast mit Ästen im Schnabel anflogen und mit dem Bau eines Nistplatzes beginnen“, freuen sich die Naturfreunde. „Ohne Zweifel versucht da ein zweites Storchenpaar, einen Nistplatz zu bauen“, weiß Schönecker, dass sie einen bruttauglichen Horst bauen können. Einer der Störche ist beringt, sodass der Storchenbeauftragte sicher bald mit neuen Informationen aufwarten wird. „Firmeninhaber Helfried Müller steht der Sache positiv gegenüber“, dankt Brückner und wartet die weitere Entwicklung ab.
Drei weitere Störche wurden vor Kurzem auf einer Wiese bei der Anschlussstelle Haarbrücken gesehen. „Das sind aber Durchzügler“, meint Schönecker „die wohl weiterziehen werden.“ Aber sie müssen auf einem bis zu 15 000 Kilometer langen Flug natürlich immer wieder Kräfte sammeln und legen Pausen ein. „Letzten August flogen die Jungstörche in ihre Winterquartiere im Süden, zurück kommen sie in Gruppen“, ergänzt Schönecker. „Zwölf wurden jüngst bei Wiesenfeld beobachtet“. Natürlich suchen sie dann freie Horste, von denen es in der Region noch einige gibt. „Wenn sie sich dann einmal niedergelassen haben, kommen sie immer wieder“, weiß Schönecker um die hohe Horsttreue der Störche.