Der Übergang von der Schule in den Beruf stellt für nicht wenige Schüler eine besondere Herausforderung dar. Darüber waren sich dieser Tage die Referenten der Jugendkonferenz des Landkreises Sonneberg einig.
Das Jobcenter stellt sich neu auf, um das Klientel junger Arbeitsloser gezielter zu unterstützen. Insbesondere die Integration in den Arbeitsmarkt soll so besser gelingen.
Der Übergang von der Schule in den Beruf stellt für nicht wenige Schüler eine besondere Herausforderung dar. Darüber waren sich dieser Tage die Referenten der Jugendkonferenz des Landkreises Sonneberg einig.
Vor allem für junge Menschen in komplexen Problemlagen, die Schwierigkeiten beim Übergang in das Erwerbsleben haben, ist Austausch und Zusammenarbeit aller Beteiligten zwingend notwendig, heißt es im Nachgang der Veranstaltung. Andreas Karl, Geschäftsführer des Jobcenters Sonneberg, machte deutlich: Wenn junge Erwachsene im Jobcenter arbeitslos gemeldet sind, wird eine Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt besonders schwierig. 36 junge Menschen unter 24 Jahren waren im März im Jobcenter Sonneberg arbeitslos gemeldet, zwölf darunter haben keinen Schulabschluss und zwei Drittel keinen Berufsabschluss.
Unabhängig davon sei auch eine Zunahme an Suchtproblemen und psychischen Beeinträchtigungen bereits festzustellen, welche sich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie verstärkt haben. Lösungsansätze sieht Karl in der neugegründeten Jugendberufsagentur, ein Zusammenschluss von Jobcenter, Arbeitsagentur, Schulamt und Jugendamt. Zudem habe er im Jobcenter personelle Strukturen verändert, um die Personengruppe der jungen Arbeitslosen gezielter zu unterstützen.
Die Vertreterin der Suhler Arbeitsagentur präsentiert Iris Warnstedt einen gut aufnahmefähigen Ausbildungsmarkt im Landkreis Sonneberg. Ein Überangebot an Ausbildungsstellen ermögliche eigentlich einen optimalen Einstieg in den Beruf, heißt es. Von den rund 450 Abgangsschülern haben sich bisher nur 163 ausbildungssuchend gemeldet.
Die Gründe dafür sind vielschichtig: So haben Praktika und Veranstaltungen zur Berufsorientierung kaum stattgefunden, zudem habe sich bei Eltern und Sorgeberechtigten aufgrund der Pandemie der Blick auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt verändert, erläutert Warnstedt.
Auch die attraktive Situation am heimischen Ausbildungsmarkt kann zu einer geringeren Inanspruchnahme der Ausbildungsvermittlung geführt haben. Spätestens bei den Ausführungen des Jugendamtsleiters Stefan Müller wurde deutlich: Die Problemlagen entwickeln sich häufig bereits im Kinder- und Jugendalter. Daher sei frühzeitiger Dialog, Begleitung und Unterstützung von allen Akteuren unerlässlich.
Die Jugendkonferenz wird spätestens in einem Jahr Resümee der zusammengetragenen Lösungsansätze ziehen. Ziel sei es, jedem jungen Menschen eine Perspektive zu ermöglichen, so Jeannette Rauch von der Suhler Agentur für Arbeit abschließend.
Am Donnerstag, 5. Mai, findet von 9 bis 18 Uhr der monatliche Telefonsprechtag für Erwachsene statt. Die Thüringer Berufsberater informieren zu beruflicher Neu- bzw. Umorientierung, zum nachträglichen Erwerb von Berufsabschlüssen und unterstützen Menschen, die ihre berufliche Zukunft durch Weiterbildung sichern möchten. „Über 6000 freie Arbeitsstellen stehen allein in Südwestthüringen zur Verfügung, die Nachfrage ist riesengroß. Und vieler dieser Stellen können derzeit nicht besetzt werden, da die erforderlichen Qualifizierungen fehlen oder nicht ausreichend sind,“ sagt Wolfgang Gold, Leiter der Suhler Arbeitsagentur. Zum Telefonsprechtag anrufen und kurzfristig einen Termin vereinbaren, empfiehlt der Agenturchef. „Unsere Beratungskräfte sind speziell darin geschult, die Vielzahl an Informationen zu strukturieren und geeignete Qualifizierungsangeboten aufzuzeigen,“ so Gold.
Kontakt: (0361) 302 2222 (thüringenweit) Mail: Thueringen.Berufsberatung-Erwachsene@arbeitsagentur.de