Schmalkalden - Schmalkalden. Stefan Schwabe berichtete von einem sehr emotionalen Gottesdienst. Geplant war er als geistiges Zusammentreffen in der Stadtkirche und gefeiert wurde er mit offenen Augen und Armen. Genauso lautete das Motto der vergangenen Tage. Insgesamt standen sie im Zeichen von Begegnungen und Dialog. Hintergrund war das jüdische Leben in Schmalkalden, das auf eine 900-jährige Geschichte zurückblicken kann. Außer kostenfreien Stadt- und Sonderführungen in der am Freitag eröffneten Mikwe konnten auch neue Erkenntnisse über die jüdische Geschichte Schmalkaldens gewonnen werden. Ein Vortrag von Ute Simon, Leiterin des Stadt- und Kreisarchivs in Schmalkalden, lockte am Samstag etliche Gäste ins Otto Mueller Museum der Moderne. Am gestrigen Sonntag gab es nach dem Gottesdienst auf der Wiese der Villa K ein internationales Picknick mit leckeren Gerichten. Danach spielte das Duo Azind. Man konnte entspannen und genießen. Zudem wurden verschiedene Workshops angeboten. Stefan Schwabe als ein Organisator vom Kulturverein Villa K. zog eine positive Bilanz. „Es herrschte eine wirklich fantastische Atmosphäre“, meinte er rückblickend. Das Ereignis sei freilich die Eröffnung der Mikwe gewesen. Aber auch das Konzert der Drei Kantoren habe ihn als „Feuerwerk der Stimmen“ sehr beeindruckt. Von lustigen Melodien über nachdenkliche Weisen bis hin zu traurigen Passagen sei alles dabei gewesen. Natürlich sei der Besuchskalender für die Gäste prall gefüllt gewesen. Umso mehr habe ihn der 83-Jährige Ralph Jacob beeindruckt, der wirklich jede Veranstaltung mitgenommen habe und für jeden Kontakt dankbar gewesen sei. Der Gedanke der Erinnerungskultur habe am vergangenen Wochenende Früchte gezeigt und hinterlasse spürbare Spuren. Zudem wurde von der Tochter des Dekans Ralf Gebauer, Anne und deren Team ein Podcast mit den Gästen aufgenommen. Am Ende stand ein großes Dankeschön für eine Begegnung, die ihrerseits bestimmt nicht die letzte war. (ar)