Jubiläum Unter Dampf: 25 Jahre Rhönzügle

Von Hanns Friedrich
Der Abbau der Lok vor dem Bahnhof Schweinfurt. Foto: Archiv

Seit 25 Jahren fährt das „Rhönzügle“ als Museumsbahn auf der Strecke zwischen Fladungen und Mellrichstadt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Fladungen - Mit der Dampflok wie zu Urgroßvaters Zeiten gemütlich durch die Gegend zu fahren? Das ist seit 25 Jahren auf der Museumsbahnstrecke Fladungen – Mellrichstadt möglich. Jährlich nutzen dies bis zu 3500 Gäste und besuchen zudem das Fränkische Freilandmuseum. 1989 allerdings hatte Rhön-Grabfeld Landrat Fritz Steigerwald die Vision die Bahnstrecke zu reaktivieren. Er sah dies als Alleinstellungsmerkmal für das neu eröffnete Freilandmuseum. Umgesetzt wurde das am 15. September 1996. Die Eisenbahnfreunde Untermain stellten eine Dampflok, Baujahr 1903, mit zwei Personenwagen zur Verfügung und betrieben den Zugverkehr.

Die eigentliche Saison startete 1997, wobei die fränkisch-thüringische Museumsbahn aus Nordheim/Rhön einen Triebwagen einsetzte, der fuhr, wenn die Dampflok nicht genutzt wurde. Kopfbahnhof war Ostheim, wobei man die Idee verfolgte, die Bahnstrecke bis Mellrichstadt auszuweiten. Für diese lange Strecke wäre aber die kleine Dampflok nicht geeignet gewesen. Vor dem Hauptbahnhof Schweinfurt stand allerdings eine historische, 40 Tonnen schwere bayerische Tenderlok der Baureihe 98-886. Diese Lok sollte vom Sockel geholt und für den Museumszug genutzt werden. Allerdings dauerte es einige Jahre, bis dies Wirklichkeit wurde. Im Dampflokausbesserungswerk Meiningen wurde die Lok fahrtüchtig gemacht. Ein neuer Kessel wurde eingebaut und noch einige Neuerungen. Insgesamt nahmen die Arbeiten an der Lok rund neun Monate in Anspruch, bevor sie vollständig hergestellt und funktionstüchtig war. Dies war vor allem für Eisenbahnfreunde Glück, denn damit wurde diese Baureihe vor dem Verschrotten gerettet. Am 9. Oktober 1999 fuhr die 98-886 von Meiningen nach Schweinfurt und absolvierte am folgenden Tag Pendelfahrten.

Im August 2000 traf die Lok am Bestimmungsort ein und fuhr auf der Streutalstrecke zwischen Mellrichstadt und Fladungen. Betreut wurde sie von den Eisenbahnfreunden Untermain, heute Verein Rhönzügle. Ein Jahr zuvor hatte man sich geeinigt, die Bahnstrecke bis Mellrichstadt zu führen, der Inselbetrieb von Ostheim nach Fladungen war nur die zweitbeste Lösung. So wurde im Oktober 2000 die Bahnstrecke Fladungen-Ostheim-Mellrichstadt eröffnet, mit zunehmender Resonanz. Schließlich konnte man von allen Bahnhöfen aus nach Mellrichstadt fahren und auf den Dampflok-Zug umsteigen. Heute ist die Museumsbahn Mellrichstadt – Fladungen das „Zugpferd“ schlechthin. Nach pandemiebedingter Pause fährt das „Rhönzügle“ seit Mitte August wieder mehrfach jeden Sonntag.

Bilder