Sein Kumpel und Ex-Sponsorpartner Alex Becker wusste Rat: „Johnny Depp war gerade auf Europatournee mit Gitarrenlegende Jeff Beck“, erzählt er, „und er hatte mich eingeladen, ihn währenddessen mal zu besuchen.“ Also machte sich der gebürtige Niederrheiner Anfang Juli auf den Weg nach Offenbach, München und Italien, um Johnny Depp zu treffen und ihn für sein Anliegen zu gewinnen. „Ich erzählte Johnny von meiner Idee, und er zeigte sich von Anfang an offen für eine Unterstützung. Jeder, der Johnny kennt, weiß, was für ein unglaublich großes Herz dieser Mensch hat“, sagt der 44-Jährige. Das kleine Suhl und den großen Kampfgeist der Volleyball-Frauen kannte Depp ja bereits – und wusste nun, dass nicht nur Volleyballerinnen, sondern auch Blutspender Unterstützung brauchen. Devise: Der Schauspieler spielt nicht nur die Außenseiter, sondern hilft ihnen auch.
Original-Hut und andere Devotionalien
Unkompliziert posierte der Hollywoodstar zusammen mit Becker und einem Plakat der Südthüringer Blutspende, und er stiftete noch drei Fan-Artikel: Einen der für Depp typischen Hüte samt Feder, persönlich getragen, einen signierten Kunstdruck des Lausitzer Pop-Art-Künstlers Mike Müller-Reschreiter mit Johnny-Depp-Porträt, auf zwei Stück limitiert, sowie ein signiertes Foto des Hollywoodstars, das zusammen mit einer Setliste des Münchner Konzerts vom 13. Juli und einem Gitarrenplektrum gerahmt wurde.
Das Angebot des Suhler ITMS an seinen Standorten in Suhl, Ilmenau und Eisenach und bei den mobilen Spendenteams: Jeder, der vom 4. Oktober bis zum 31. Dezember Blut, Plasma oder Thrombozyten spendet, bekommt einen Coupon für eine Verlosung der drei exklusiven Johnny-Depp-Stücke Anfang kommenden Jahres. Zusätzlich leitet das ITMS für jede Spende einen Euro an einen Fonds weiter, von dem je ein Viertel an das Suhler Tafel- und Familienprojekt „Die Insel“ sowie die Ilmenauer, Eisenacher und Erfurter Tafel geht.
„Ich mag Verein und Stadt – trotz Fehler“
„Ich danke Johnny Depp von Herzen für seine Unterstützung und hoffe, dass einige Spender sich dem Aufruf anschließen werden“, sagt Wolfgang Wehner. „Ihre Spende wird wirklich dringend gebraucht. Denken Sie immer daran, es könnte auch einmal ihre Familie oder ihre Bekannten und Freunde treffen.“
Schon im Vorfeld der VfB-Volleyballerinnen-Aktion hatte Alex Becker, den die Familie nach Suhl gebracht hatte, ungewöhnliche Töne angeschlagen. Während der Corona-Pandemie engagierte er sich ehrenamtlich beim VfB. Neben der Trikot-Aktion hatte er in dieser Zeit eine Vereinshymne für den VfB produziert und einen Youtube-Kanal „Wolfsrudel-TV“ aufgebaut. „Ich würde gerne noch viele Jahre hierbleiben“, sagte er jüngst. „Ich liebe den Verein und die manchmal komische kleine Stadt Suhl – trotz ihrer Fehler.“