Jecken erfüllen Aufgaben Ilmenauer Karnevalisten planen Kulturveranstaltung „Impfen mit Musik“

Der IKK-Impfstoff. Foto: privat

Trotz Corona mussten die Ilmenauer Jecken auch in der nun vergangenen Session drei Aufgaben erfüllen, die ihnen Oberbürgermeister Daniel Schultheiß gestellt hatte. Nun wurde abgerechnet – diesmal schriftlich.

 
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Ilmenau - Für die Karnevalisten war die vergangene Session eine traurige. Keine Umzüge, keine Büttenabende, nicht einmal den Rathausschlüssel von Oberbürgermeister Daniel Schultheiß gab es in diesem Jahr. Denn als der Präsident des Ilmenauer Karneval Klubs (IKK) Michael Gohritz am 11.11. einsam und alleine vors Rathaus zog, verweigerte Schultheiß ihm die Herausgabe des Schlüssels – aufgrund der Hygieneauflagen.

Doch auch ohne Schlüssel: Die traditionell drei Aufgaben vom Oberbürgermeister hat sich der einsame Jeck trotzdem aufschwatzen lassen. „Ihr müsst die Pandemie auflösen“, forderte Schultheiß. „Außerdem sollt ihr ein großes Sportest für Ilmenau und die Ortsteile organisieren. Zum Abschluss sollt ihr eine große Veranstaltung für alle Kulturschaffenden, Gastronomen und Kneipiers auf die Beine stellen.“

Keine einfachen Aufgaben und ohnehin: Wie hätten die Aufgaben abgerechnet werden sollen, immerhin fiel das traditionelle Heringsessen am Aschermittwoch, bei dem stets Bilanz gezogen wurde, ebenfalls der Pandemie zum Opfer.

Der IKK hat deshalb ein Schreiben an Oberbürgermeister Daniel Schultheiß verfasst – und es streng vertraulich auch Freies Wort zukommen lassen. Wir veröffentlichen es trotzdem einfach.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

es ist Tradition, dass am Aschermittwoch die Sessionsaufgaben abgerechnet werden müssen, was wir mit diesem Schreiben zumindest versuchen möchten.

Aufgrund der Pandemielage war uns ein erfolgreiches Abarbeiten in diesem Jahr allerdings nur bedingt möglich. Leider bleibt festzustellen, dass auch der IKK bis zum jetzigen Zeitpunkt die Pandemielage nur bedingt in den Griff bekommen hat. Im Vordergrund unserer Arbeit lag dabei die Entwicklung eines eigenen Impfstoffes, den wir zwischenzeitlich an alle Karnevalisten weltweit verteilen konnten.

Leider war es bis zum heutigen Tage nur möglich, die Erstimpfung zu verabreichen. Grund dafür war das zähe und undurchsichtige Genehmigungsverfahren der sich im Homeoffice befindlichen zuständigen Behörden. Weiterhin hatte die EU-Kommission mit dem gereimten Liefervertrag ganz offenbar Verständnisprobleme…

Naja, wir sind in jedem Fall nun auf einem akzeptablen Weg, der Aufgabe I noch gerecht zu werden und bitten die Zeitverzögerung zu entschuldigen!

Die Aufgabe II – Organisation eines sportlichen Ereignisses über das gesamte Stadtgebiet – werden wir bis zum 11.11.21 abrechnen! Die Ideenfindung wird im hiesigen Kultur- und Sportausschuss im Frühjahr vorgestellt und wird die Handschrift des IKK tragen.

Als Aufgabe III hatten Sie den Wunsch geäußert, dass der IKK auch eine Kulturveranstaltung zu organisieren hat, die der gesamten Ilmenauer Bevölkerung zu Gute kommt. Die Planungen dazu waren bereits gut vorangeschritten. Geplant war hierzu eine Veranstaltung mit dem Titel „Impfung mit Musik“. Da das neu eingerichtete Impfzentrum und deren Umgebung dafür nicht zwingend geeignet sind (Wie kann man nur so einen Standort auswählen?), bitten wir um die Errichtung eines provisorischen Impfkrankenhauses nach Chinesischem Vorbild (Weitergabe der Zuständigkeit an Bauamtsleiter Herrn Schäfer – Bearbeitungszeitraum schneller als eine Woche)! Als Örtlichkeit erscheint uns der Bereich der Fischerhütte oder des Brandenburger Teichs (wird ja eh nie wieder genutzt) geeignet. Der IKK würde dort dann die geimpften mit einem Spektakel empfangen und für Nebenwirkungen sorgen! Damit sollten die drei Aufgaben erledigt bzw. terminlich befristet verschoben sein!

Wir freuen uns schon jetzt auf die Schlüsselübergabe am 11.11.21, um die Sie in diesem Jahr definitiv nicht herumkommen werden! Bitte planen Sie ein entsprechendes Zeitfenster in Ihrem Terminkalender ein und dann Ihren Jahresurlaub bis Aschermittwoch 2022 im Anschluss.

Es verbleibt mit karnevalistischen Grüßen und zwei bis drei Augenzwinkern,

der Präsident des IKK, Michael Gohritz

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