Jahreshauptsippung nach schwerer Zeit Ein Wandertag und vieles, was den Rennsteigverein ausmacht

Mit der Übernahme des Wanderschuhs hatte sich der Rennsteigverein für die Ausrichtung des Thüringer Wandertages in Schmiedefeld verpflichtet. Quelle: Unbekannt

Zweifellos – der Thüringer Wandertag war der Höhepunkt der Suhler Ortsgruppe des Rennsteigvereins. Doch unterm Strich der vergangenen 18 Monate steht noch viel mehr. Die Jahreshauptsippung legt darüber ein bemerkenswertes Zeugnis ab.

 
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Suhl - Auf ihre Jahreshauptsippung haben die Mitglieder der Suhler Ortsgruppe des Rennsteigvereins lange warten müssen. Im dritten Anlauf ist sie geglückt. Und sie hat eine so große Resonanz gefunden wie lange nicht. Vielleicht lag es daran, dass jedes Mitglied persönlich eingeladen wurde. Vielleicht ist es aber auch die Freude, sich wiederzusehen und der Stolz darauf, was unter den schwierigen Bedingungen der vergangenen Zeit alles geschafft worden ist. Tatsächlich ist kurz nach der Wahl des neuen Vorsitzenden Ernst Haberland das Land im Corona- und Lockdown-Modus gefahren. „Bei unserer letzten Zusammenkunft im vergangenen Jahr war klar, dass wir nicht einfach so wie bisher weitermachen konnten. Dafür passten die Rahmenbedingungen nicht mehr. Wir waren dennoch entschlossen, unsere Vereinsarbeit trotz Corona so gut wie möglich fortzuführen“, sagt Ernst Haberland.

Das hat weitgehend geklappt. Wie die Bilanz ausweist, sind – immer samstags – Wanderungen auf 29 Routen mit insgesamt 500 Teilnehmern durchgeführt worden. Höhepunkt der Vereinsarbeit aber war der Thüringer Wandertag, der von der Suhler Ortsgruppe des Rennsteigvereins ausgerichtet wurde. Zwar nicht, wie geplant im Mai, aber dann doch am 11. September. Das haben die Mitglieder in Zusammenarbeit mit ihren Partnern gestemmt. „Ich kann nur noch einmal Danke sagen an alle, die für die Vorbereitung und Durchführung dieses Wandertages parat standen und mit viel Engagement alle notwendigen Arbeiten erledigt haben – getreu dem Motto Wo ein Wille ist, ist auch ein (Wander)Weg. Wir haben da etwas Großes geschafft“, so Haberland.

Daneben gab es auch noch den 70. Geburtstag des Rennsteigliedes, 125 Jahre Rennsteigverein sowie 30 Jahre Ortsgruppe Suhl des Rennsteigvereins würdig vorzubereiten und zu begehen. Und das alles unter Corona-Bedingungen. Für Ernst Haberland, der Ursula Füchsel an der Spitze des Vorstandes abgelöst hat, sowie für alle Mitglieder war das eine enorme Herausforderung. Einige davon konnten auch in Kooperation mit der Awo, mit der eine Partnerschaft besiegelt wurde, gut gestemmt werden. „Diese Kooperation funktioniert gut. Wir können auf unsere Aktivitäten im Schaufenster der Awo in der Pfarrstraße aufmerksam machen und beide Vereine bündeln ihre Kräfte sowie Ressourcen, um ordentlich was auf die Beine stellen zu können“, sagt Ernst Haberland.

Doch gab es nicht nur Anlässe zu begehen, Veranstaltungen auszurichten und Wanderungen durchzuführen, auch die Vereinshütte am Steinhorst brauchte Zuwendung. Sie hat eine neue Außenhaut inclusive Dämmung bekommen. Allein dafür sind über 380 Stunden Arbeit auf das Ehrenamtskonto des Vereins gegangen. Hinzu kommen viele Stunden der Hütten-Teams, die am Wochenende Wanderer bewirten. Darüber hinaus gab es für zwei Sitzgruppen es ein Dach. Auch der Herbert-Roth-Gedenkstein am Borstenplatz musste in Ordnung gehalten werden. „Und da der Nachwuchs nicht an Bäumen wächst, müssen wir auch hier eine Menge tun, damit wir auch künftig genug Kräfte für den Hüttendienst, für die Wanderungen, für die anfallenden Reparaturen und so weiter haben“, sagt der Chef des etwa 230 Mitglieder starken Vereins. Immerhin – seit März 2020 konnten 20 neue Mitglieder aufgenommen werden.

Mit einem Blick in die Zukunft bekommen die Pläne Konturen. Weitere Sitzgruppen sollen errichtet werden. Für ältere Wanderfreunde soll es künftig auch kürzere Wanderstrecken geben, damit auch sie weiterhin am Vereinsleben teilnehmen können und für den Advent sind gemeinsam mit der Awo zwei vorweihnachtliche Veranstaltungen geplant. Und wenn jetzt die Corona-Regeln wieder strenger werden, so soll dennoch das Vereinsleben weiter funktionieren können. „Dafür lassen wir uns was einfallen. Und an der frischen Luft braucht es ja zum Glück noch keine Überprüfung der 3g-Regel“, sagt Ernst Haberland.

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