Investitionen in Kaltenwestheim Für die Feuerwehr, für Enten und Gäns’

Was nach langer Wartezeit in Kaltenwestheim nun 2022 getan wird – den Feuerlöschteich sanieren – und was offenbar noch warten muss – Straßen bauen und zu reparieren – stellte der Ortsteilbürgermeister jetzt vor.

 
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Die Feuerwehr braucht mehr Löschwasser, als das örtliche Netz bieten kann. Deshalb wird nun der Feuerlöschteich saniert – etwas, was man schon einige Jahre vorhatte. Foto: Iris Friedrich

Der Stadtrat Kaltennordheim hat in der kommenden Woche einen Beschluss auf der Tagesordnung, auf den die Kaltenwestheimer schon lange warteten: die Vergabe der Bauarbeiten am Feuerlöschteich. Immer scheiterte es am Geld für das Vorhaben, mit dem der aus DDR-Zeiten stammende Wasserbehälter repariert werden sollte. Was muss alles getan werden? Im Ortsteilrat sprach Ortsteilbürgermeister Harald heim in dieser Woche davon, dass der Rand sowie die Platten, welche die innenliegende Folie halten, kaputt und locker sind. Also müsse man von außen schachten, die Wände verputzen und die Platten sanieren. Auch der Ablaufschacht soll in die Kur genommen werden. Ein Baubetrieb aus der Rhön habe ein Angebot abgegeben, wusste Harald Heim – Kosten und ein möglicher Baubeginn waren ihm jedoch noch unbekannt.

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NAW – freiwillig und gratis

Auf jeden Fall wäre nach der Reparatur die Haltbarkeit des Feuerlöschbeckens wieder „auf lange Sicht gegeben und die Feuerwehr hätte gute Bedingungen“. Das Wasserreservoir benötigt man, so wurde von Ortsteilrat Chris Hohmann erläutert, weil die Hydranten im Ort aus dem normalen Netz die Wasserversorgung in einem Brandfall nicht schafften. Es war die Rede von 750 bis 800 Kubikmetern Wasser, die hier vorgehalten werden – gespeist aus der Alten Schlossquelle und wenn nötig auch vom Dachsbau.

Der Löschteich, so erinnerte sich Harald Heim, war in den 70er Jahren im NAW entstanden – für junge Ortsteilratsmitglieder wie Jan Engel erläuterte er gern, was das bedeutet: Nationales Aufbauwerk. Also freiwillige Arbeit „und umsonst“. „Der Beton, alles mit der Hand gemischt – ein Mischer war selten da. Die Schalung wurde Stück für Stück immer weitergerückt und gefüllt. Später haben wir das Bassin dann mit Folie ausgekleidet.“

Sogar ein Stück „Naherholung“ war das Wasserreservoir früher: Hier badeten die Kinder. Und Chris Hohmann erinnerte sich lächelnd, dass auch er mit Kumpels nach dem Fußballsieg Deutschlands gegen Argentinien in den 2000er Jahren dort vor Freude reingesprungen war... Freilich ist das schon lange nicht mehr erlaubt: Die Parameter für eine Badewasserqualität oder gar das Vorhalten eines Schwimmmeisters habe man nicht leisten können, so der Bürgermeister, sodass das Baden im Becken verboten worden sei. Heute „schwimmen nur noch die Enten und Gäns’ dort“, erzählte ein Besucher der Ratssitzung lachend.

Während die Investition in die Sanierung des Löschteiches also nun noch bevorsteht, ist eine weitere im Dorf schon fortgeschritten. Die Arbeiten für den Wasser- und Abwasserverband sowie die Kommune im Goethering seien soweit vorbereitet, dass nach Mitte Mai die Schwarzdecke aufgezogen werden könnte, sagte der Ortsteilbürgermeister. Die Bordsteine würden noch gesetzt, die Ein- und Ausfahrten angepasst. Für die Grundstücksbesitzer das Beste: Es gibt keine Anliegerbeiträge mehr, da diese bekanntlich im Land Thüringen abgeschafft wurden. „Da freut man sich im Goethering – und wir alle können uns auch freuen über ein Stück neugemachte Straße im Dorf“, so Harald Heim.

Schon noch ein paar Pisten

Freilich gibt es in Kaltenwestheim noch einige Straßen, die es nötig hätten. Im vergangenen Sommer habe er eine „lange Liste“ an die Stadt gegeben, berichtete Harald Heim. Eine Rückmeldung habe er noch nicht. An der Straße unterm Sportplatz, dem Stück zum Fleischpfad hin, soll sich nach seinen Informationen erst 2024 etwas tun, das stehe so im Finanzplan der Stadt. „Es wäre auch im Sinne des Sportvereins, wenn die Löcherpiste saniert würde“, so Heim. Und das Dorf habe weitere kleine Straßen, die saniert werden müssten. Etwa ein bis zwei Kilometer Strecke kämen da zusammen, schätzt der Ortsteilbürgermeister. Unter den Linden wäre auch ein Kanalbau nötig – das sei mit dem Wasserverband WVS zu besprechen.

Straßen, die 2007/08 neu gemacht wurden, sieht der Bürgermeister bereits als wieder als Sanierungsfall: Im Untertor bis zur Bushaltestelle gibt es große Risse. Es sei doch besser, diese zeitig zu verschließen, als erst noch größere Schäden abzuwarten, argumentierte Harald heim. Allerdings: Das ist eine Landesstraße, verantwortlich sind also andere Partner als die Stadt.

Angesprochen wurde im Ortsteilrat das Problem, dass die Schulbusse durchs gerade neu gebaute Alte Schloss fahren. Hier will man den Kontakt zum Busbetrieb suchen. Oftmals wüssten die Busfahrer gar nicht genau, wo sie entlang fahren sollen – und letztens habe einer sogar die Schule gesucht, hieß es.