Kürzlich hat Raphael Thoma mit seinem Masterstudium in Bamberg begonnen – was nicht selbstverständlich ist, denn der junge Mann ist von Geburt an blind. Er öffnet die Haustür und reicht mir die Hand „Man weiß ja, dass sich das gehört und wo die Hand des anderen ungefähr ist“, sagt er später. Dann holt er ein Glas Tee aus der Küche – Süßholz-Minze. Auf der Anrichte liegt eine LP von Peter Gabriel. So. „Das Besondere ist, dass es eine Amiga-Produktion ist – also das Plattenlabel der DDR.“ Die Wanduhr schlägt zehn, es ist Zeit, sich mit einem Blinden zu unterhalten, wie er die Welt sieht.