Etliche der ausländischen Frauen konnten bereits gut Deutsch. Die 14-jährige Adiba half als Übersetzerin aus. Ihre Mutter Karia war wegen des Picknicks um halb 4 in aller Frühe aufgestanden und hatte das auf der arabischen Halbinsel traditionelle Reisgericht Kabsa zubereitet. Weil die Welt nicht nur farblich, sondern auch geschmacklich bunt is(s)t, durften zu der Veranstaltung fremde Speisen probiert werden. „Auch essen verbindet“, ist sich Sina Diller im Klaren. Wobei die Zusammenkunft mehr als ein Picknick war. Interaktion kam vor dem Essen. Die Frauen waren aufgefordert aufeinander zu zugehen, um Barrieren abzubauen und auch – so weit es möglich war – Probleme anzusprechen. Die 44-jährige Karia lebt mit ihrer Familie jetzt in Schmalkalden. „Wir suchen eine größere Wohnung“, teilte Tochter Adiba mit. Zur Familie gehören noch sieben Personen. Der große Bruder wohnt schon eigenständig. Adiba lernt in der Regelschule in der achten Klasse. „Deutsch ist das Beste für mich“, erzählte sie. Mathematik sei sehr schwer. In der Coronazeit habe sie sehr viele Aufgaben erledigen müssen. In der Schule hatte sie sich die entsprechenden Arbeitsblätter geholt. Atash wohnt mit ihren sechs Kindern und dem Ehemann im Heim in Niederschmalkalden. „Wir haben ein Zimmer“, sagte sie und ihr Gesicht wurde sofort sorgenvoll. Die älteste Tochter ist 21 Jahre, die jüngste fünf. Sechs Monate ist die Familie erst hier. Die 16-jährige Tochter habe psychische Probleme. „Man braucht viel Geduld“, erklärte Heidrun Reum vom IFBW der Syrierin. Es sei ein langer Weg. Und trotzdem hatten alle Ausländerinnen ihr Scherflein zum Picknick beigetragen, die deutschen Damen natürlich auch. Jeder sagte, was er zubereitet hatte. Teigspeisen, Salate, Häppchen und Reisgerichte – der Tisch war gut gefüllt. Natürlich gab es auch reichlich süße Speisen. Man ließ es sich schmecken und war gut aufgelegt. Für die Organisatoren ein Beweis, dass sie alles richtig gemacht hatten.