230 Jahre alte Innovation
Hauptfigur dieser kurzweiligen Runde war eine Flötenuhr aus dem 18. Jahrhundert, die erst vor kurzem wieder restauriert und repariert wurde und seit Ende letzten Jahres ihren Platz im sogenannten Roten Salon hat. Das hörenswerte kleine Musikstück, das die 32 eingebauten Orgelpfeifen über eine Walze im Inneren der Uhr erklingen ließ, konnten die Kinder mit verbundenen Augen zunächst nicht zuordnen. Was für ein Ding macht solche Töne? Ein Radio, ein Lautsprecher, ein Leierkasten? Bereits vor über 230 Jahren wurde dieser Spielautomat in der von außen eher unscheinbar wirkenden Standuhr erfunden. Wie das genau funktioniert, zeigten die beiden Mitarbeiterinnen des Museums den Kindern dann als sie ihre Augenbinden wieder abnahmen. Mit einer Taschenlampe durchleuchteten sie den Uhrenkasten, zogen das Gewicht noch einmal nach oben und ließen die Uhr erneut tönen. Das Prinzip der Orgel, deren Bauteile im Dunkeln des Kastens verborgen lagen, konnten die Kinder dann noch an einer kleinen Modellorgel mit Blasebalg und Holzknopf-Tasten selbst ausprobieren.
Im Anschluss gab es natürlich in weiteren Räumen des Schlosses noch viel mehr zum Hören zu entdecken, nicht zuletzt in der klingenden Grünen Bibliothek mit historischen Instrumenten, der Reger-Hupe im Reger-Raum, den Fanfaren im Wappen-Raum und und und ...
Verborgenes bestaunt
Besondere Einblicke ins Haus boten zudem die beliebten Depotführungen, zu denen die sonst versiegelten Türen der Magazine geöffnet wurden. Unter Führung von Florian Beck, Andrea Jakob und dem Direktor der Meininger Museen, Philipp Adlung, gab es spannende Objekte zu bestaunen, die gerade nicht in den Ausstellungen präsentiert werden können.
Der Sondereintrittspreis von einem Euro soll als Spende der Restaurierung eines Boulle-Schranks aus dem 19. Jahrhundert zugute kommen.
So wurde es zu einem erfolgreichen, sonnigen Tag mit vielen staunenden Augen und Ohren, einem gefangenen Dieb und zahlreichem Publikum jeden Alters für die Meininger Museen in Zusammenwirkung mit dem Meininger Theater.