Hat eine Mücke zugestochen – wie bei Bremsen sind es nur die Weibchen - bildet sich eine Quaddel auf der Haut, die schrecklich juckt. Sie entsteht, nachdem die Mücke Eiweißmoleküle und Peptide (eine Aminosäure-Verbindung) einspritzt, was die Blutgerinnung verhindert. Abgesehen von allergischen Reaktionen geht von hiesigen Mücken keine Gesundheitsgefahr aus.
Mücken sägen sich regelrecht in die Haut. Sie brauchen ein bis zwei Minuten, um sich den Wanst vollzuschlagen. Der menschliche Organismus reagiert auf ihre hinterhältige Offensive, indem er das Hormon Histamin ausschüttet. Dieses weitet die Gefäße, so dass Flüssigkeit ins Gewebe austritt, was wiederum zur Schwellung führt.
Stiche am Auge sind eine bevorzugte Gemeinheit von Mücken. Der Stich schwillt stark an und ist weißlich mit rötlichem Rand, es juckt tierisch und das Auge tränt. Die Sache mit dem „süßen Blut“ ist übrigens ein Ammenmärchen. Entscheidend ist vielmehr die individuelle „Mief-Note“. Mücken stehen auf ganz bestimmte Schweißgerüche, von denen vor allem Weibchen angelockt werden - ähnlich wie beim Menschen.
Gegen Mücken hilft weder Flehen noch Fluchen oder Klatschen. Das Einzige, was ihnen den Garaus ausmacht, ist die chemische Keule und das Mückennetz. Da Anti-Mücken-Salbe und -Gel Hautreizungen verursachen kann, sollte man darauf soweit wie möglich verzichten. Mückennetze vor dem Fenster sind eine bessere und gesündere Alternative - vor allem für Kinder. Verdampfer sind zwar effektiv, töten aber auch nützliche Insekten. Duftfackeln und –kerzen sind laut Stiftung Warentest rausgeworfenes Geld.
Zecken sind echte Zeitbomben. Bisse etwa des Gemeinen Holzbocks können Viren übertragen, die eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen. Die Symptome ähneln der einer Grippe und können zur Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten führen. Laut Robert-Koch-Institut ist die Zahl der Zecken-Risikogebiete in Deutschland auf 145 gestiegen. Betroffen sind hauptsächlich Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und Thüringen. Zecken lauern in Wäldern, Feuchtgebieten und auf Wiesen auf ihre Wirte, die durch die Botanik stapfen.
Die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit ist die Borreliose. Sie wird von einem spiralförmigen Bakterium namens „Borrelia burgdorferi“ ausgelöst, das im Darm der Zecke haust. Wer an Borreliose erkrankt – das sind in Deutschland einige Zehntausend Menschen jedes Jahr - muss eine mehrwöchige Antibiotika-Infusions-Kur über sich ergehen lassen.
Stiche von Insekten und Spinnentieren wie Zecken können nicht nur für Allergiker gefährlich werden. Vor allem in südlichen Breiten übertragen sie Krankheitserreger – wie die Tsetsefliege in Afrika, welche die gefürchtete Schlafkrankheit verbreitet.
Flöhe und Wanzen
Flöhe sind emanzipierter als andere Blutsauger. Sowohl die weiblichen als auch die männlichen Tiere beißen sich an ihrem Wirt fest. Flohstiche treten meist an einer Köperstelle auf und dort gleich reihenweise. Es kommt zu punktförmigen Hautrötungen, die stark jucken. Innerhalb von 24 Stunden kann eine erbsengroße Verdickung der Haut auftreten, die bis zu zwei Wochen sichtbar und spürbar ist.
Flöhe und Wanzen hinterlassen mehrere nah beieinander liegende kleine gerötete Stiche. Da Bettwanzen nachtaktive Tiere sind, überraschen sie ihren Wirt am Morgen mit einer ganzen Armada juckender Punkte, die sie liebevoll in Kniekehlen, Armbeugen, am Bauch und an der Brust hinterlassen haben.