Nicht anders sieht es Christine Bardin, eine der beiden jetzigen Vorsitzenden und Bürgermeisterin von Ummerstadt. „Ich habe das von Anfang an als große Chance für die kleinen Orte an der Grenze gesehen. Beeindruckend für mich auch, dass wir alle auf gleicher Augenhöhe miteinander gesprochen haben, ob nun aus ehemals West und ehemals Ost. Vieles, was wir bisher gemeinsam geschafft haben, wäre jedem von uns allein nicht möglich gewesen. Wir haben dazu gewonnen – alle!“
Auch bei so mancher unterschiedlicher Sicht eint alle die Erkenntnis: In einer Region, die eigentlich „nicht Fisch und nicht Fleisch“ ist, ist der einzelne chancenlos. Bei Anträgen auf Fördermittel auf Landes- und Bundesebene oder in der EU würde eine kleine Gemeinde durchs Raster fallen. Nicht aber eine Region wie das Rodachtal. So konnten beim Programm der Dorferneuerung höhere Fördersätze erreicht werden.
Wege verbinden, hieß es immer wieder. Dazu Vorsitzender Martin Finzel, zugleich Bürgermeister von Ahorn: „Die Leute interessiert nicht, ob sie in Coburg oder Hildburghausen Urlaub machen, sie wollen das in einer schönen Region. Einer Region, die vom Main über Coburg und Sonneberg bis nach Hildburghausen reicht. Und so ist es nur wichtig, dass einer von dem anderen lernt. Manche Erfahrungen aus Thüringen sind inzwischen in Bayern übernommen worden, so gerade in Seßlach und Bad Rodach. Natürlich auch in umgekehrter Richtung“. Ein weiteres Vorhaben der Initiative sei die Digitalisierung der Ortschroniken. „Dann können die Erfahrungen, die von den Ehrenamtlichen zusammengetragen worden sind, von allen abgerufen werden“, sagte Finzel.