Infrastruktur Kein Geld: Wenn der Spaziergang am Bauzaun endet

Ende Gelände!: Kurz vor der Treppenanlage hinunter in die Aue I stehen Fußgänger und Radfahrer vor einem Bauzaun mit Sperrschild und müssen umkehren oder sich auf eigene Verantwortung durchs Dickicht schlagen. Foto: /Karl-Heinz Frank

Jahrzehntelang wurde der Weg oberhalb der Auenstraße und unterhalb des Philosophenweges als beliebte Verbindung zwischen Aue und Lautenberg genutzt. Damit ist jetzt Schluss.

 
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Nicht schlecht staunten Passanten, Fußgänger und Radfahrer, die in den vergangenen Wochen forschen Schrittes oder schnellen Rades oberhalb des Amtsmannsweges in Richtung Hohe Feldstraße in den Philosophenweg einbogen, um abseits von Straßenverkehr und Verkehrslärm auf dem beliebten und selbst an heißen Sommertagen lauschigen Weg oberhalb der Auenstraße und der Lauter in die Aue I zu gelangen. Spätestens oberhalb der Treppenanlage, die unterhalb des Auhammerweges in die Heinrichser Straße führt, ist nun Schluss.

Über Privatgrundstück

Dort versperren mehrere Bauzäune und ein Durchgangsverbotsschild den weiteren Fußweg, der seit Jahrzehnten als beliebte fußläufige Verbindung zwischen der Aue und dem Lautenberg genutzt wurde.

Warum dieser jetzt plötzlich gesperrt ist? Dieser Frage ging unsere Redaktion bei der Stadtverwaltung nach. Der von den Bürgern seit vielen Jahren gewohnheitsmäßig genutzte Trampelpfad sei nicht der eigentliche Philosophenweg, sondern führe teilweise über ein Privatgrundstück, so die Auskunft von Stadtsprecherin Ingrid Pabst. Dieses wurde durch den Eigentümer eingezäunt, da dieser die öffentliche Nutzung nicht mehr hinnehmen wollte. Nun musste auch der entlang dieses Grundstückes führende Weg von der Stadt gesperrt werden. Aus Gründen der Verkehrssicherheit. „Weil der Weg einschließlich der Treppenanlage ertüchtigt werden muss“, wie Pabst sagt.

Stadt: „Keine Priorität“

Wann diese Ertüchtigung erfolgen könne, sei derzeit unklar. Der Eigenbetrieb prüfe, welche Arbeiten nötig seien und werde die Maßnahme voraussichtlich im kommenden Jahr einordnen. „Es ist ein Weg mit einer nur sehr geringen und unregelmäßigen Nutzung. Daher hat er auch nur eine geringe Priorität“, lässt die Stadtsprecherin wissen. Das jährlich für eine ordnungsgemäße Instandhaltung öffentlicher Verkehrswege zur Verfügung stehende Geld reiche bei weitem nicht aus, alle anstehenden Arbeiten in erforderlichem Umfang auszuführen. Es gebe im Stadtgebiet eine Reihe von Baumaßnahmen, die wesentlicher wichtiger seien.

„Diese Entscheidung ist sicher bedauerlich für die Bürger, die diesen Weg nutzen, aber vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltslage nicht zu ändern.“ Man könne da bei den Betroffenen einfach nur um Verständnis für die Unannehmlichkeiten bitten.

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