In Ilmenau Weihnachtsbäume sind eingeschwebt

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Am Montag sind die beiden Weihnachtsbäume in Ilmenau aufgestellt worden. Sie sorgen für weihnachtliches Flair am Apothekerbrunnen und vor dem Hotel Tanne.

 
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Für die Profis, die die Weihnachtsbäume für die Stadt Ilmenau aufstellen, ist es mittlerweile Routine, die großen Nadelgehölze aus den Gärten der Spender abzuholen, durch die Stadt zu transportieren und an ihrem Bestimmungsort wieder aufzustellen. Es war gerade hell geworden, als der Tieflader am Montagmorgen in der Steinstraße bei Familie Volkmar Schilling vorgefahren ist. Die rund 14 Meter hohe Fichte aus deren Garten wird über die Weihnachtszeit am Apothekerbrunnen ihren Glanz entfalten. Dass die Ilmenauer Stadtverwaltung ihr Baumspendeangebot angenommen hat, freut die Grundstückseigentümer. Volkmar Schilling hatte vor 30 Jahren vor seinem Haus zeitgleich eine Blauzeder und eine Blaufichte gepflanzt. Mit den Jahren zeigte sich, dass die Bäume zwar an Stattlichkeit zunahmen, aber wegen ihrer erreichten Größe für den Standort im Vorgarten ungeeignet waren und für das Wohnhaus, die Nachbarschaft, Fußgänger und auch parkende Autos in der Straße eine Gefahr darstellten. „Daran, dass Bäume sehr groß werden können, muss man eben auch denken, wenn man einen Baum pflanzt“, sagt Dr. Volkmar Schilling heute und weiter: „Ich habe vor ein paar Jahren bei einem Arbeitskollegen gesehen, welche Dachschäden eine große Fichte angerichtet hatte, die bei einem Sturm auf das Wohnhaus gestürzt war.“

Schon im vergangenen Jahr angemeldet

Die Blauzeder wurde im Oktober 2021 gefällt und hat einem Ginkgo-Setzling Platz gemacht. Nun muss auch die Blaufichte weichen. Es ist bekannt, dass die Stadt Ilmenau immer für die Weihnachtszeit schön gewachsene Bäume für ausgewählte Plätze sucht, die dort geschmückt werden. Deshalb hatte Volkmar Schilling bereits im vergangenen Jahr Kontakt zur Stadtverwaltung aufgenommen und die Fichte als Baumspende angeboten. Er kam jedoch zu spät, denn es waren bereits Baumspender gefunden und die erforderlichen Abläufe geregelt. Allerdings orientierte die Stadtverwaltung auf das Jahr 2022 – und diesmal hat es geklappt. „Die Stelle im Vorgarten, wo die Fichte noch steht, bleibt wahrscheinlich frei“, sagt Volkmar Schilling. Die Erde müsse erst mal aufbereitet werden, da durch die vielen Nadeln an dieser Stelle ein waldähnliches Bodenumfeld entstanden ist.

Bereits die zweite Baumspende an die Stadt

Auch bei Ilona Müller, die ganz am Ende der Weimarer Straße einen Baum von ihrem idyllisch gelegenen Grundstück als Weihnachtsbaum für den Vorplatz des Hotel Tanne gespendet hat, bleibt der Ort, an dem ihre Blaufichte stand, erst mal leer. Ihr Baum wurde als zweiter an diesem Tag, gegen 9 Uhr morgens, abgeholt. „Vor gut 20 Jahren schon haben wir eine Blaufichte, die gleich nebenan gewachsen war, als Spende an die Stadt gegeben. Die kam damals ans Rathaus“, erzählt die 69-Jährige. Den aktuellen Weihnachtsbaum habe die Familie Müller zum Einzug vor 31 Jahren gepflanzt. „Der Baum steht hier allerdings leicht am Hang und die Wurzeln schauen aus dem Boden heraus. Nicht, dass er bei der Größe einmal zur Gefahr wird“, erklärte Ilona Müller im Vorfeld, warum sie sich von ihrem mehr als zwölf Meter hohen Nadelbaum trennen wollte.

Der hatte vor allem im Winter immer besonders toll ausgesehen – leicht mit Schnee bedeckt und mit Neon-Schmuck erhellt, der aus dem einstigen Betrieb der Familie, der Ilm-Neon GmbH, stammt. Vermissen wird die Ilmenauerin den Baum übrigens nicht allzu sehr, schließlich wachsen bei ihr noch viele andere Bäume auf dem Grundstück. Und ohne die hohe Blaufichte vor dem Fenster scheint die Sonne jetzt auch wieder ungehindert in ihr Wohnzimmer.

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