Hildburghausen Landrat fordert mehr Impfstoff für Hotspots

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Hildburghausens Landrat Thomas Müller fordert in einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten mehr Impfstoff für Corona-Hotspots. Es sei nicht nachvollziehbar, dass Kreise mit niedrigen Inzidenzen genauso behandelt würden, wie solche mit hohen Zahlen.

 
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Hildburghausen - Angesichts der hohen Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Hildburghausen, die am Donnerstag mit fast 244 erneut die höchste in Thüringen war, und wegen des aktuellen Ausbruchsgeschehens im Landkreis und den noch zu erwartenden Infektionsfällen werde sich der Landkreis Hildburghausen bis auf Weiteres nicht mit den jüngst durch den Bund vorgestellten Öffnungsschritten beschäftigen können, beginnt Landrat Thomas Müller seinen offenen Brief an den Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow.

Er empfiehlt daher „dringend, die Impfstrategie für Hotspots, zu dem definitiv auch unser Landkreis Hildburghausen zählt, insofern zu ändern, dass deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung gestellt wird.“ Es sei laut Müller nicht nachvollziehbar, dass kreisfreie Städte und Landkreise mit Inzidenzwerten unter 100 bei der Impfstrategie ebenso behandelt werden wie Landkreise mit einer deutlich höheren Inzidenzen. Auch in Bezug auf die steigende Zahl an Mutationsfällen erachte er die zügige Durchimpfung als sinnvoll. „Je höher die Inzidenz, desto größer ist folglich auch die Wahrscheinlichkeit an Mutationen. Besonders bei schweren Verläufen verstärkt sich die Rekombination von Virusvarianten“, schreibt Müller, und: „Wir haben dem Beschluss der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten vom 3. März entnommen, dass eine Änderung der Impfverordnung des Bundes geplant ist. Diese betrifft in erster Linie die durch hochbelastete ausländische Regionen sehr stark betroffenen deutschen Grenzregionen. Zwar gehört unser Landkreis nicht zu den sogenannten deutschen Grenzregionen, die dauerhaft hohen Inzidenzwerte rechtfertigen es jedoch, eine solche priorisierte Impfung in unserem Landkreis durchzuführen.“ Hierfür müsse das Land genug Impfstoff zur Verfügung stellen. Landrat Müller plädiert dafür, dass die Impfverordnung künftig auch weitere stark betroffene Regionen besonders behandelt, nicht nur Grenzregionen. Müller: „Sollte die Änderung der Impfverordnung des Bundes dies rechtlich zulassen, erwarten wir für unseren Landkreis die prioritäre Zurverfügungstellung von Impfstoff.“

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