Er lebt noch! Beziehungsweise er lebt wieder, der Traum vom Eigenheim im Grünen. Am liebsten etwas größer als gewohnt und mit Swimmingpool. Das wollen die Baufinanzierer der Commerzbank beobachtet haben. Aber ob das eine gute Nachricht ist, wie es die Banker suggerieren? Eine Antwort auf die Wohnungsnot? Auf den Klimawandel? Oder doch eher eine der Ursachen desselben? Und die Beobachtung will auch nicht so recht zu den Träumen der neuen Bundesbauministerin passen. Die will vor allem billiger und spartanischer bauen. Weniger Steckdosen, weniger Schallschutz, weniger Keller. Aber ob es billiger wird, wenn ich den Keller oder die Tiefgarage durch einen Swimmingpool ersetze? Oder damit ergänze. Es ist zu befürchten, da ist auch viel Traum dabei. Damit die Träume der Bauministerin in Erfüllung gehen, müssten die Bauherren und Wohnungssuchenden sich auch mit den niedrigeren Mindeststandards begnügen. Tun sie bisher aber vielfach nicht. Dann hilft der politische Traum vom einfacheren Bauen so wenig wie der Traum vom Swimmingpool. Was soll auch aus dem Swimmingpool und dem größeren Eigenheim werden, wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Pflegedienst kommt? Der hat erfahrungsgemäß keine Zeit zum Schwimmen und kein Geld für eine unbezahlbare Wohnung. Träume hin, Träume her: Es wird kein Weg daran vorbeiführen, über sozialen Wohnungsbau wieder bezahlbare Wohnungen in den Markt zu bringen. redaktion@insuedthueringen.de
Immobilien Träume in Beton
Georg Grünewald 21.06.2025 - 06:00 Uhr