Das rechte Herz im Stress
„Der Lungenhochdruck ist tückisch. Er setzt den sogenannten kleinen Blutkreislauf zwischen Lunge und dem rechten Herz buchstäblich unter Druck, weil die Blutgefäße in der Lunge aus verschiedenen Gründen pathologisch verändert sind. Der Sauerstoffaustausch in der Lunge ist dadurch reduziert und das Herz wird gestresst. Es muss mehr gegen den Druck anpumpen und vergrößert sich dadurch. Die Pumpleistung lässt nach“, erklärt der Chefarzt. Patienten mit Lungenhochdruck spüren ihre Krankheit am Anfang meistens nicht oder führen sie auf andere Ursachen zurück. „Schwindel, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Ödeme oder Leistungsschwäche sind sehr allgemeine Symptome, die auf einige Krankheitsbilder des Herz-Kreislaufsystems zutreffen“, so der Chefarzt. „Wenn plötzliche Bewusstlosigkeit oder eine bläuliche Verfärbung der Lippen hinzukommt, wird es spätestens Zeit, hellhörig zu werden.“ Studien beziffern die Zahl der Betroffenen mit rund einem Prozent der Gesamtbevölkerung. Patienten mit pulmonal-arterieller Hypertonie hätten unbehandelt eine stark reduzierte Lebenserwartung. Gerade erst in diesem Jahr wurde die Leitlinie zur Therapie des Lungenhochdrucks überarbeitet. „Aufgrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse wurden die Werte, ab der die pulmonal-arterielle Hypertonie als behandlungsbedürftig eingestuft wird, nach unten korrigiert. Das bedeutet, wir sollten noch wachsamer sein, was diese Erkrankung angeht“, ist El-Sebai überzeugt.