Im Institut in Suhl Blutspenden ist gut für die eigene Gesundheit

Anlässlich des Weltblutspendetages am 14. Juni wird an die Wichtigkeit der Blutspenden erinnert. Warum eine Aufnahmeschwester einen Blumenstrauß erhielt, lesen Sie hier.

 
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Plasmaspenden sind vor allem zur Herstellung lebensrettender Arzneimittel gefragt. Foto: picture alliance / dpa

Der 14. Juni soll Menschen erinnern und motivieren, regelmäßig Blut oder Plasma zu spenden oder jetzt mit dem Blutspenden zu beginnen. „Der Tag rückt die Bedeutung von Blut- und Plasmaspenden in den Fokus, denn der Bedarf an Blutpräparaten ist hoch, aber der Bestand in der Suhler Blutbank niedrig. Feier- und Brückentage, damit verbundene lange Wochenenden, Ferien, sommerliche Temperaturen wirken sich ungünstig auf den Bestand an Blutpräparaten aus“, so Susanne Brunne, Sprecherin im Institut für Transfusionsmedizin Suhl. Der 14. Juni stehe natürlich auch für alle Lebensretter, die durch ihre regelmäßigen Blut-, Plasma- und Thrombozytenspenden Leben retten und Hoffnung geben.

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Und es werden noch viel mehr Hoffnungsträger benötigt, um die Versorgung der Krankenhäuser Brunne zufolge dauerhaft sicherzustellen. Besonders schwierig sei es, ausreichend spendenden Nachwuchs zu gewinnen. „Die Diskrepanz zwischen der Bereitschaft, Blut zu spenden und dem Bedarf an Blutprodukten ist groß. In Deutschland spenden weniger als fünf Prozent der Bevölkerung Blut. Allein in Thüringen werden rund 350 Blutkonserven pro Tag benötigt. Täglich gibt es Situationen, in denen Patienten zum Überleben das Blut eines anderen Menschen brauchen – sei es durch Verkehrsunfälle, zur Behandlung schwerer Erkrankungen oder für lebensrettende Operationen. Bis zu drei Leben können pro Blutkonserve gerettet werden“, klärt Susanne Brunne auf.

Deshalb sind Blutprodukte so lebenswichtig. Zwei von drei Deutschen sind mindestens einmal in ihrem Leben auf das Blut eines anderen Menschen oder daraus hergestellten Medikamenten angewiesen. Jährlich werden allein in Deutschland mehr als 3,2 Millionen Blutkonserven (Erythrozyten-Konzentrate) für die medizinische Versorgung von Patienten angewendet. Um diese Versorgung leisten zu können, bedarf es der Solidarität vieler Spender.

„Blut spenden darf aber nicht nur am Weltblutspendetag jeder Erwachsene ab 18 Jahren. Spenden kann jeder Erwachsene ohne relevante Vorerkrankungen. Frauen dürfen vier Mal, Männer sechs Mal innerhalb von zwölf Monaten Vollblut spenden, wobei ein Abstand von mindestens acht Wochen zwischen zwei Spenden eingehalten werden muss. Das Spenden von Blutplasma ist bis zu 60 Mal im Kalenderjahr möglich. Vor jeder Spende werden Blutdruck, Puls und Temperatur gemessen sowie für die Spende notwendige Gesundheitsfragen geklärt. Mit dem Wegfall der Altersobergrenze ist das Alter kein Ausschlussgrund von der Blutspende“, ermuntert die ITMS-Sprecherin.

Ein besonderes Dankeschön

Warum sich eine Blutspende auch für die eigene Gesundheit auszahlen kann, belegt eine Begebenheit, die sich im Suhler Zentrum zugetragen hat. Kürzlich erschien ein Spender aus dem Schwabenland, der im Rahmen seiner Dienstreisen regelmäßig in Suhl Blut spendet. Nach Prüfung der Vitalwerte und Vorstellung beim untersuchenden Arzt wurde an diesem Tag keine Blutspende durchgeführt. Nach eindringlicher Bitte durch die Spenderaufnahme, sich bei seinem Hausarzt vorzustellen, konnte dieser gesundheitliche Probleme rechtzeitig behandeln. Als Dank überreichte der glückliche Spender der Aufnahmeschwester bei seinem nächsten Besuch einen großen Blumenstrauß. Die regelmäßige Kontrolle der eigenen Gesundheit vor der Blutspende – Blutdruck, Temperatur, Hb-Wert des Blutes werden geprüft, der Gesundheitszustand wird abgefragt – ist ein sehr guter Grund für regelmäßiges Blutspenden.

Und es gibt noch weitere gute Gründe: Das gespendete Blut wird direkt nach der Spende im institutseigenen Labor auf Krankheitserreger wie Hepatitis, Syphilis und HIV untersucht. Weicht ein Ergebnis von der Norm ab, wird der Spender umgehend persönlich informiert. Und es tut gut, nach jeder Spende das außerordentlich gute Gefühl erleben, schwerstkranken Menschen geholfen zu haben.

„Der eigene Spendeausweis mit genauer Blutgruppe kann im Notfall schnell Hilfe bringen. Regelmäßiges Blutspenden kann die Gesundheit positiv beeinflussen. Eine Blutspende kann zum Beispiel einen erhöhten Blutdruck senken und regt den Körper an, neue Blutzellen zu bilden“, weiß Susanne Brunne.

Und wofür wird eigentlich Blutplasma verwendet? Aus Blutplasma werden wertvolle Stoffe für Arzneimittel gewonnen, die zur Behandlung lebensbedrohlicher Krankheiten benötigt werden. Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr benötigen Medikamente aus Blutplasma, weil sie nicht mit herkömmlichen Antibiotika behandelt werden können und ihr Körper ohne Unterstützung von außen keine Infektionen abwehren kann.

Zur Behandlung schwerster Verletzungen

Bei Menschen mit Blutgerinnungsstörungen kann das Blut nicht korrekt gerinnen. Das Glykoprotein Fibrinogen ist ein wichtiger Bestandteil der Blutgerinnung. Damit können schwerste Verletzungen der inneren Organe behandelt werden. Fibrinogen wird auch zum lokalen Wundverschluss eingesetzt. Auch gerissene Sehnen und Nervenstränge im neurochirurgischen Bereich lassen sich mit Fibrinkleber wieder verbinden. Das Protein Albumin wird bei schweren Verbrennungen, Trauma-Patienten und in der Chirurgie eingesetzt.

www.blutspendesuhl.de