Ilmtal-Radweg Erfolgreiche Re-Zertifizierung des Ilmtal-Radweges

Der Ilmtal-Radweg ist einer von 23 mit einer Vier-Sterne-Klassifizierung. Damit das so bleibt, mussten Poller und Schranken auf der Strecke entfernt werden.

Der Ilmtal-Radweg erfreut sich einer großen Beliebtheit. Foto: Moebius

Ilmenau/Weimar - Die Freude nach der gelungenen Re-Zertifizierung des Ilmtal-Radweges ist besonders groß. Für drei weitere Jahre ist dieser mit vier Sternen ausgezeichnet und darf das Zertifikat Qualitätsradroute des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) tragen. Damit ist er einer von 23 Radwegen in Deutschland mit dieser Auszeichnung. Nur vier Radwege erreichen die Maximalauszeichnung von fünf Sternen.

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Die Re-Zertifizierung, die nach drei Jahren nötig wird, gestaltete sich deutlich aufwendiger, als in den vergangenen Jahren. Die Erstzertifizierung des beliebtesten Radweges Thüringens erfolgte im Jahr 2011. Bisher waren die Re-Zertifizierungen problemlos.

Die 2019 durch den ADFC verschärften Kriterien stellt eine größere Herausforderung dar. Poller und Schranken gelten als Gefahrenquelle. Da der Ilmtal-Radweg auf seinen 123 Kilometern 61 solcher Standorte aufwies schien die Nachzertifizierung zu scheitern. Für derartige Einbauten musste mit erheblichen Punktabzügen in der Bewertung gerechnet werden. Um es nicht soweit kommen zu lassen, koordinierte das Landratsamt Weimarer Land nötige Abstimmungen für die drei Partner Ilm-Kreis, Weimar und Weimarer Land und führte Gespräche mit allen Anrainerkommunen. Jeder einzelne Poller- bzw. Schrankenstandort wurde hinsichtlich der Notwendigkeit bewertet. Insbesondere hat die Arbeitsgruppe zwischen dem Schutz der Radfahrer vor motorisiertem Verkehr und der Gefahr vor allem für Radfahrer mit Anhängern abgewogen. Im Ergebnis wurden über die Hälfte der Poller- und Schrankenstandorte zurückgebaut, die verbliebenen zur verbesserten Wahrnehmung farblich markiert. Die Kosten dafür beliefen sich auf 8500 Euro. Der Rückbau erfolgte zum Großteil über die Bau- und Betriebshöfe der Kommunen.

Ende des Jahres 2021 konnte die Stichprobenbefahrung beim ADFC beauftragt werden. Eine Vorprüfung übernahm der Qualitätsbeauftragte des Weimarer Landes für diesen Radweg, Volker Schaedel. Neben den Gefahrenstellen wurden die Oberflächenbeschaffenheit, Routenführung, Wegweisung, Sehenswürdigkeiten und Marketing bewertet.

Die drei Partner, die sich die Zertifizierungskosten in Höhe von rund 6000 Euro teilen, können sich nun wieder über eine deutschlandweite Vermarktung des Radwegs durch den ADFC freuen und hoffen auf viele Radfahrfreunde und Touristen.